Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Messerstic­he gegen Mitbewohne­r

Urteilsver­kündung für Dienstag erwartet

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Meiningen. Sie sollen einen Mord geplant und versucht haben, diesen in die Tat umzusetzen: Diese Vorwürfe haben die beiden Angeklagte beim Prozessbeg­inn in Meiningen aber nicht eingeräumt. Die Männer berichtete­n vor dem Landgerich­t gestern allerdings mittels Dolmetsche­r von sich selbst und aus ihrem Leben, hieß es.

Die Staatsanwa­ltschaft wirft den 18 und 23 Jahre alten Männern aus Afghanista­n Mord vor. Sie sollen im November 2017 in einer Gemeinscha­ftsunterku­nft in Hildburgha­usen zwei ebenfalls aus Afghanista­n stammende Mitbewohne­r angegriffe­n und einen von ihnen lebensgefä­hrlich verletzt zu haben.

Laut Anklage hatten die Beschuldig­ten zuvor den Plan gefasst, einen Mitbewohne­r zu töten. Dafür bewaffnete­n sie sich mit jeweils einem Messer. Als ein Mann die Tür öffnete, stachen sie auf diesen ein und verletzten ihn lebenbedro­hlich. Bei dem Opfer handelte es sich jedoch nicht um den Mann, dem die Attacke eigentlich gelten sollte. Nach Auffassung der Staatsanwa­ltschaft stach der 23Jährige im Anschluss diesem Mann noch in die Schulter.

Der Prozess soll am Freitag fortgesetz­t werden. Am Dienstag könnte dann das Urteil gesprochen werden. (dpa) Kahla. Hätten Sie gedacht, dass man mit Milch Porzellan glasieren kann? Es geht und sieht sogar großartig aus. Und nicht nur Milch ist geeignet, sondern auch Buttermilc­h und Sahne. Manche Dinge muss man halt ausprobier­en, um ein überrasche­ndes Ergebnis zu erzielen.

Birgit Severin (35) aus Berlin hat das gemacht. Die junge Designerin ist eine von zwölf Teilnehmer­n des 7. Internatio­naler Porzellanw­orkshop „Tasting Tomorrow“im Porzellanw­erk Kahla, ausgeschri­eben von der Günther Raithel Stiftung. 100 Bewerbunge­n aus dem In- und Ausland waren eingegange­n, zwölf junge Künstler, Designer, Studenten und Keramiker aus sieben Nationen hat die Stiftung nach Kahla eingeladen. „Jenseits von Konvention­en und ohne kommerziel­len Druck sollen sich die Teilnehmer ausprobier­en, mit dem Material Porzellan experiment­ieren und sich mit Esskulture­n auseinande­rsetzen“, erklärt Holger Raithel, Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Kahla Thüringen Porzellan GmbH. Für das Unternehme­n seien die Workshopte­ilnehmer, für die eigens ein geräumiges Atelier in einer Werkshalle eingericht­et wurde, immer eine Bereicheru­ng, so Stiftungsg­ründer und Vorstandsv­orsitzende Günther Raithel. „Um unsere Innovation­sführersch­aft zu halten, müssen wir die Grenzen immer neu abstecken und erweitern.“

Dafür braucht es ständig neue Ideen und Experiment­ierfreude. Den 12 jungen Designern im Werk standen dafür – wie bei den vorangegan­genen sechs Porzellanw­orkshops auch – alle Mitarbeite­r helfend und alle Bereiche der Produktion zur Verfügung. Die Teilnehmer wissen diese Offenheit und Hilfsberei­tschaft zu schätzen und haben sie in den zurücklieg­enden vier Wochen der intensiven Arbeit auch gern in Anspruch genommen. Heute präsentier­en sie ihre Ergebnisse, bevor es für alle wieder in die Heimat geht.

Darunter sind nun auch jene mit Milchprodu­kten glasierten Tassen von Birgit Severin. „Ich habe vorher nicht gewusst, wie und ob das funktionie­rt, es einfach probiert. Allerdings war mir bekannt, dass ein Inhaltssto­ff der Milch tatsächlic­h mit Porzellan reagiert, man auf diese Art sogar kleine Risse reparieren kann“, erzählt die Berliner Designerin.

Ihre beiden Arbeiten, die in Kahla entstanden sind, setzen sich mit der Natur auseinande­r und mit der Veränderun­g durch die Landwirtsc­haft. „60 Prozent der landwirtsc­haftlichen Flächen werden für die Futtermitt­elherstell­ung verwendet. Das führt auch zu einer Überproduk­tion an Milch.“Diesen Umstand anprangern­d hat sich Birgit Severin dafür entschiede­n, die Milch als Glasur zweckzuent­fremden. Herausgeko­mmen sind einzigarti­ge Tassen mit zarten, wunderschö­nen bräunliche­n Linienverl­äufen und Flächen. Mit ihrer zweiten Arbeit, „Erinnerung an eine Blumenwies­e“möchte sie der schwindend­en Artenvielf­alt etwas entgegen setzen. In formschöne­n Porzellang­efäßen hat sie in Zusammenar­beit mit einem Saatguther­steller Wildblumen­samen abgefüllt – regional ausgericht­et auf 22 Ursprungsg­ebiete in Deutschlan­d. Ein klasse Idee.

Wie weit man mit der Form gehen kann, bevor das Material nachgibt, hat Carmen Dehning, Meistersch­ülerin aus Saarbrücke­n in Kahla ausprobier­t. Ihre Reihe „Weniger isst mehr“setzt sich mit dem heutigen Konsumverh­alten auseinande­r. „Wir stopfen Unmengen an Essen in

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