Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Kaufhof und Karstadt vor Fusion
Konzerne unterzeichnen offenbar Absichtserklärung für Joint Venture
Berlin/New York. In den Verhandlungen über eine Fusion von Karstadt und Kaufhof stehen nur wenige Filialen zur Disposition. „Drei bis fünf Standorte würden bei einem Zusammengehen vermutlich geschlossen“, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person. Beide Eigentümer seien daran interessiert, so viele Kaufhäuser wie möglich zu erhalten und profitabel zu machen.
Kaufhof betreibt in Deutschland 96 Warenhäuser, unter anderem in Gera; Karstadt 82 – darunter auch in Erfurt. Kaufhof wollte die Informationen am Donnerstag nicht kommentieren, Karstadt war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Der kanadische KaufhofEigentümer Hudson’s Bay Company (HBC) und der österreichische Karstadt-Eigner René Benko hatten am Dienstag eine Absichtserklärung unterzeichnet. Sie sieht nach Angaben aus Verhandlungskreisen vor, Kaufhof, Karstadt und Karstadt Sport in ein Joint Venture einzubringen.
Das Gemeinschaftsunternehmen solle auch die Warenhäuser von HBC in Belgien und den Niederlanden umfassen, Ziel sei eine „Europäische Warenhaus AG“. Die Marke Galeria Kaufhof solle vorerst erhalten bleiben. Bis Ende Juli könnte die Übernahme abgeschlossen sein, spätestens aber in den kommenden vier bis sechs Wochen.
Karstadt-Eigentümer Benko liebäugelt seit Jahren damit, den großen Konkurrenten in sein Warenhausimperium zu integrieren. (dpa)