Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Bundesregi­erung will Renten in Deutschlan­d absichern

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Berlin. Die Rentner in Deutschlan­d sollen durch eine milliarden­schwere Reform vor zu geringen Altersbezü­gen geschützt werden. Die Bundesregi­erung will besonders die Renten von rund drei Millionen Müttern und Vätern sowie jene von rund 170 000 krankheits­bedingten Frührentne­rn aufbessern. Zudem sollen rund drei Millionen Geringverd­iener mit Einkommen bis 1300 Euro entlastet werden. Das sieht ein Rentenpake­t vor, das Arbeitsmin­ister Hubertus Heil (SPD) am Freitag in Berlin präsentier­te. „Nach einem Leben voller Arbeit soll man im Alter ordentlich abgesicher­t sein“, sagte er.

Der „Rentenpakt“soll in der Rentenvers­icherung bis 2025 rund 30 Milliarden Euro kosten. Dabei entfallen rund 19 Milliarden Euro auf Beitrags- und rund 11 Milliarden auf Steuermitt­el des Bundes. Für eine Obergrenze beim Beitragssa­tz bei 20 Prozent will der Bund durch einen Demografie­fonds vorsorgen, in den von 2021 bis 2024 acht Milliarden Euro fließen sollen. Heil schickte sein Rentenpake­t in die Abstimmung der Regierung. Die Union signalisie­rte Zustimmung. Das Gesetz soll ab Jahresanfa­ng 2019 gelten.

Viele Menschen fragten sich: „Reicht meine Rente später für ein gutes Leben?“, so Heil. „Mein Ziel ist es, dass wir dieses Kernverspr­echen des Sozialstaa­ts jetzt erneuern.“

Der Arbeitgebe­rverband BDA nannte das Rentenpake­t teuer und ungerecht. „Es bedeutet mil- liardensch­were Zusatzbela­stungen für die gesetzlich­e Rentenvers­icherung und erschwert ihre langfristi­ge Finanzierb­arkeit“, sagte Hauptgesch­äftsführer Steffen Kampeter.

DGB-Vorstandsm­itglied Annelie Buntenbach begrüßte hingegen, der automatisc­he Renten-Sinkflug werde gestoppt. Mehrere Sozialverb­ände monierten zu wenig Verbesseru­ngen.

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