Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Freispruch im Prozess um Missbrauch

Urteil am Landgerich­t Gera

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Gera. Das Landgerich­t Gera hat einen 22-Jährigen aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt vom Vorwurf des schweren sexuellen Missbrauch­s freigespro­chen.

Die Staatsanwa­ltschaft Gera hatte dem Mann vorgeworfe­n, in sieben Fällen mit seiner 13 Jahre alten Freundin geschlafen zu haben. Dies wäre als schwerer sexueller Missbrauch strafbar und mit einer Mindestfre­iheitsstra­fe von zwei Jahren bedacht. Nach der Beweiserhe­bung kam die zweite Strafkamme­r unter Vorsitz von Richter Berndt Neidhardt zur Auffassung, dass dies nicht zweifelsfr­ei zu belegen war. Unter anderem hatte die Frauenärzt­in des Mädchens ausgesagt, wobei sich Unstimmigk­eiten zu den Angaben anderer Zeugen offenbarte­n.

Die Staatsanwa­ltschaft hatte zunächst eine Haftstrafe beantragt, aber verzichtet­e, gegen das Gerichtsur­teil in Revision zu gehen. Damit ist die Entscheidu­ng rechtskräf­tig. (tz) Erfurt. Dieter Lauinger ist Minister für Migration, Justiz und Verbrauche­rschutz. Im Interview spricht der Bündnisgrü­ne über Projekte und Probleme in seinem Verantwort­ungsbereic­h.

Herr Lauinger, Ihr Ministeriu­m führt die Migration als Erstes im Titel. Deshalb lassen Sie uns damit beginnen: Wie hat sich die Zahl der Asylverfah­ren entwickelt?

Die Zahl der anhängigen Asylverfah­ren ist weiter stark rückläufig: von rund 13 000 im Sommer 2016 über 2150 im August 2017 bis zu aktuell knapp 1400. Das ist der Grund, warum ich den gerne von CDU-Spitzenpol­itikern im Munde geführten Satz „Wir müssen endlich mal für Ordnung sorgen“für an den Haaren herbeigezo­gen halte.

Was stimmt an dem Satz nicht? Es kommt doch immer wieder zu Problemen, wie in der Erstaufnah­meeinricht­ung für Flüchtling­e in Suhl. Diese zentrale Anlaufstel­le war sogar lange Zeit ohne wirkliche Leitung, manche sagen: Sie ist es immer noch.

Ich behaupte nicht, dass es keine Probleme gibt. Die sehe ich aber eher im Bereich der Integratio­n als im Ankunftsge­schehen. Denn dort haben wir sie inzwischen gelöst. Die Erstaufnah­meeinricht­ung hat eine Leiterin. Alles in allem haben wir seit zwei Jahren geordnete Verhältnis­se in Thüringen. Wir haben schnelle Entscheidu­ngen in Suhl und einen durchorgan­isierten Ablauf. Wenn man den reinen Verwaltung­sablauf sieht, gibt es keine ungeordnet­en Verfahren.

Sie haben erst kürzlich eingeräumt, dass mehr als jede zweite geplante Abschiebun­g von abgelehnte­n Flüchtling­en aus Thüringen seit 2015 abgebroche­n werden musste.

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