Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Bei Meleghy ziehen neue Roboter ein
Großauftrag von VW bringt Erweiterung und weitere Arbeitsplätze in Gera
laufende Auftrag veranlasst uns zur Erweiterung unserer Produktionsstätte“, bestätigt der Geraer Werkleiter Herbert Marx. Für den Autokonzern VW realisiert der von ihm geleitete Betrieb im Gewerbegebiet Langenberg ein Projekt zur Herstellung von Längsträgern für neue VW-Modelle im Bereich Elektroautos. Ohnehin stecken in zahlreichen Modellen der VW-Gruppe, also in VW, Skoda und Porsche, außerdem in BMW und Daimler, Einzelteile, die aus dem Geraer Werk stammen.
Für die Produktion kommen teils warm vorgeformte Teile direkt von VW zu Meleghy, die dort durch Flügelroboter miteinander verbunden werden. Teils werden die Teile auch erst dort produziert mittels großer Metallpressen, die Tag und Nacht laufen. „An den Pressen kommen wir derzeit auf 25 Millionen Hub pro Jahr“, berichtet Marx und freut sich auf den neuen Großauftrag. Für den braucht das Unternehmen natürlich mehr Platz, schließlich plant man 400 000 Einzelteile mehr pro Jahr, in der ersten Ausbaustufe 260 000. „Das wird auch logistisch eine Herausforderung“, weiß der Werksleiter und rechnet mit rund 30 Lkw, die allein für den Abtransport der Teile künftig täglich das Werksgelände verlassen. Etwa 15 Prozent der dafür benötigten Einzelteile werden zur Weiterverarbeitung von VW zugeliefert werden, den Rest stellen die Meleghy-Mitarbeiter selbst her. Losgehen soll es bereits Ende September, Anfang November dieses Jahres.
Bis dahin müssen die noch von Stahlo genutzten 10 000 Quadratmeter, die Meleghy bisher an das Nachbarunternehmen vermietet hat, freigeräumt sein, damit die ersten neuen Roboter für den Großauftrag einziehen können. Für den neuen Technikpark investieren Meleghy und VW gemeinsam einen zweistelligen Millionenbetrag am Geraer Standort.
Um den lukrativen Großauftrag für den bekannten Autobauer zu stemmen, wird auch die Aufstockung der Belegschaft nötig. „Momentan arbeiten bei uns rund 250 Mitarbeiter und 20 Auszubildende aus der Region. Viele von ihnen kommen auch aus Zwickau, Schleiz oder Eisenberg, um hier zu arbeiten“, erklärt Personalverantwortliche Juliane Jännsch. Sie spricht von weiteren 150 Mitarbeitern, die in den kommenden zwei Jahren gebraucht werden, darunter Servicetechniker, Stapelfahrer, Elektriker, Werkzeugmechaniker, Maschinenanlagenführer, Qualitätsprüfer und Schichtführer.
Interessenten, die mit Mathe, Physik und Technik nicht auf dem Kriegsfuß stehen, können sich schon jetzt über die Internetseite der Firma bewerben. Auch Frauen und Menschen anderer Nationalitäten sind in der sich vergrößernden Belegschaft willkommen.
400 000 Einzelteile pro Jahr zusätzlich fertigen