Universalpoet und Netzwerker

Das Jenaer Romantikerhaus ehrt August Wilhelm Schlegel anlässlich seines . Geburtstages ab Sonntag mit einer Ausstellung

hat alle Bücher der Welt gelesen, obwohl er erst sechsunddreißig Jahre alt ist.“Diese Begegnung bestimmte maßgeblich sein weiteres Leben. Er begleitete de Staël bis zu ihrem Tod von Schloss Coppet am Genfer See aus durch sämtliche europäischen Metropolen – von Moskau über Wien, London, Rom und Stockholm – und verbreitete die Ideen der Romantiker in zahlreichen Ländern.

Ab 1818 ließ er sich bis zu seinem Tod in Bonn nieder, war als Professor für Literatur- und Kunstgeschichte an der neu gegründeten Universität tätig und begründete die Indologie als wissenschaftliche Disziplin.

An jedem Ort wirkte Schlegel nachhaltig und baute sich europaweit ein Netzwerk mit Literaten, Politikern, Gelehrten auf. „Er pflegte Briefkontakte mit 700 Personen“, erzählt Klaus Schwarz. Auch diese erstaunliche Zahl hat man in der Ausstellung pfiffig umgesetzt: Eine interaktive Medieninstallation veranschaulicht das umfassende Briefnetzwerk Schlegels und lädt zum Stöbern und Nachforschen ein.

Generell gliedert sich die Ausstellung nach Schlegels Aufenthalts- und Wirkungsorten, die jeweils farblich gekennzeichnet sind. An den Wänden werden Bilder der wichtigsten Persönlichkeiten im Leben des Universalpoeten ausgestellt, in den Vitrinen liegen dazu Originalhandschriften und Erstausgaben.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, zusätzlich gibt es ein umfangreiches medienpädagogisches Programm. Anmeldung unter: bildungromantikerhaus@jena.de.

Anne Louise Germaine de Staël-Holstein, gemalt von Louise Elisabeth Vigee Le Brun, circa /. Foto: Musée d’art et d’histoire, Genf