Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Flug verspätet: So gibt es Entschädigung
Ab einer Verzögerung von drei Stunden können Passagiere Geld verlangen. Hilfe bieten Internetportale – doch die verlangen hohe Provisionen
kann Monate dauern, bis sie das Geld überweisen.
Schneller geht’s per Sofortentschädigung. Viele Portale bieten die Option an, wenn sie nahezu sicher sind, dass die Airline zahlen muss. Konkret: Die Unternehmen prüfen die Erfolgsaussichten. Sind diese positiv, erhalten die Kunden ein Angebot, ihre Entschädigungsforderung an die Firma zu „verkaufen“und das Geld innerhalb von ein bis zwei Tagen zu erhalten. Auch wenn sich der Anbieter nicht bei der Fluglinie durchsetzen kann, kann er vom Kunden nichts mehr zurückfordern. Die Kosten liegen allerdings noch höher: Zumeist werden dem Kunden mehr als 40 Prozent der Ausgleichssumme abgezogen.
Die Verbraucherschützer von Finanztip raten Passagieren deshalb, die Airline erst mal selbst zu belangen. Musterschreiben gibt es auf den Internetseiten von Finanztip oder dem ADAC. Aber: Die Fluggesellschaften tun sich schwer, das Geld freimütig auszuzahlen. Die Entschädigungen sind ein nicht unwesentlicher Kostenfaktor für sie. In Deutschland summieren sich die Forderungen auf rund 800 Millionen Euro im Jahr. Deshalb versuchen die Linien möglichst, die Zahlungen zu umschiffen, indem sie angeben, die Verspätungen nicht selbst verschuldet zu haben.
Im Fall des acht Stunden verspäteten Fliegers von Fuerteventura gab es für die Kunden des Fluggastrechteportals nach wenigen Monaten eine gute Nachricht. Sie erhielten von TUI fly 400 Euro Entschädigung – abzüglich der Provision wurden 276,24 Euro überwiesen.