Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Lahm kritisiert Löws Führungsstil
Berlin. Ausgerechnet sein einstiger Musterschüler Philipp Lahm hat Bundestrainer Joachim Löw ungewöhnlich deutlich kritisiert. Kurz vor seinem Auftritt als Pokal-Presenter am Sonntag beim Finale im Moskauer LuschnikiStadion analysierte Lahm über die Internet-Plattform linkedin. com das deutsche WM-Aus.
„Ich bin überzeugt davon, dass Jogi Löw seinen kollegialen Führungsstil der letzten Jahre ändern muss, wenn er mit der neuen Generation von Nationalspielern wieder Erfolg haben möchte. Das ist kein Zeichen der Schwäche, sondern der Weiterentwicklung“, schrieb Lahm.
Kernpunkt ist die Feststellung eines Generationenunterschieds zwischen seinem 2014er-Team und den nachrückenden Akteuren. „Er muss Individualisten klar machen, dass sie Verantwortung für die gesamte Mannschaft tragen“, findet der 34-Jährige. Es bedürfe einer klaren Ansprache, die Löw offenbar nicht gepflegt habe – insbesondere in der Erdogan-Affäre. (dpa) Ewigkeiten scheint es her, dass Deutschland das nächste Kapitel im Titelverteidiger-Drama schrieb und wie die letzten Weltmeister früh scheiterte. Dass Argentinien nicht auf seinen Trainer hörte, sondern an seinen Spielertrainern Messi und Mascherano verzweifelte. Dass von Brasilien nur noch die Mätzchen von Neymar in Erinnerung blieben. Die Giganten scheiterten an Fragen von Teamgeist und Haltung. Und statt der erwarteten Stars – Cristiano Ronaldo debütierte mit einem Hattrick für die Geschichtsbücher gegen Spanien, baute aber mit jedem Spiel ab – treffen sich im Finale zwei wahrlich klasse Fußballer, die trotzdem ganz anders sind. Antoine Griezmann und Luka Modric stellen ihre Teams in den Vordergrund, sie lassen ihre Nebenleute glänzen.
Beim Kroaten Modric liegt das einerseits in der Natur seiner Position, er ist Regisseur, sicher der kompletteste im Weltfußball. Andererseits hob er nicht nur seine spielerischen Darbietungen bei diesem Turnier in so epische Höhen, dass ihn Teamkollege Ivan Rakitic, der frühere