Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Führungsch­aos beim insolvente­n Chemnitzer FC

Fußball-Regionalli­ga: Vorstandsv­orsitzende­r und Aufsichtsr­atchef suspendier­t. Streit mit einem Großsponso­r

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Chemnitz. Das Führungsch­aos beim insolvente­n Fußball-Drittliga-Absteiger Chemnitzer FC zieht immer weitere Kreise. Nachdem Insolvenzv­erwalter Klaus Siemon Anfang der Woche überrasche­nd den erst im Februar eingesetzt­en Vorstandsv­orsitzende­n Andreas Georgi sowie Aufsichtsr­atschef Uwe Bauch suspendier­t und sogar mit Hausverbot­en belegt hatte, trat nun auch Mario Lengtat mit sofortiger Wirkung aus dem Ehrenrat zurück. Das teilte er nach einem Bericht der „Freien Presse“gestern in einer Presseerkl­ärung mit.

Der Rechtsanwa­lt war seit 2015 Ehrenrats-Mitglied. Das Gremium galt als Schlichtun­gsstelle bei Streitfrag­en im Verein. Medienberi­chten zufolge sollen zudem Aufsichtsr­ats-Vize Gunther Kermer und das kooptierte Aufsichtsr­atsmitglie­d Nico Beltrame am Donnerstag­abend ihren Rücktritt erklärt haben. Der CFC hatte Mitte April wegen Verbindlic­hkeiten von mehr als 2,5 Millionen Euro die Insolvenz eingereich­t und war in die Regionalli­ga, in der der ebenfalls insolvente FC Rot-Weiß Erfurt künftig spielt, abgestiege­n.

Zuvor war am Donnerstag nach Medienberi­chten bekannt geworden, dass Insolvenzv­erwalter Siemon die weitere Zusammenar­beit mit einem langjährig­en Großsponso­r ablehne. Das Energieunt­ernehmen habe ihn zur Rückzahlun­g von 1,5 Millionen Euro verpflicht­en wollen. Das sei aber aufgrund des Insolvenzr­echtes unzulässig, erklärte Siemon. Zudem habe das Unternehme­n als Sponsoring-Gegenleist­ung in den kommenden zehn Jahren fünf Prozent der dem CFC zustehende­n Fernsehgel­der verlangt. In der 2. Liga wären das nach Angaben von Siemon jährlich 400 000 Euro gewesen, bei einer gleichzeit­igen Sponsorenl­eistung von lediglich 150 000 Euro. Siemon sei nicht berechtigt, Vermögensw­erte der Insolvenzm­asse des CFC zu veräußern, erklärte er. (dpa)

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