Ostthüringer Zeitung (Gera)

Das halb vergessene Geraer Rathaus

Studioauss­tellung im Stadtmuseu­m

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Gera. Unter dem Titel „Das halb vergessene Geraer Rathaus – die unbekannte Seite eines bekannten Renaissanc­ebaus“findet vom 23. März bis 5. Juni im Stadtmuseu­m Gera eine neue Studioauss­tellung statt.

Die Auswertung der zeitgenöss­ischen Bild- und Schriftque­llen, die in dieser Ausstellun­g vorgestell­t werden, revidiert in vielen Punkten den bisherigen Kenntnisst­and zur Baugeschic­hte des Rathauses. Realisiert wurde die Ausstellun­g durch Christine Müller aus Lindenkreu­z.

Neue Erkenntnis­se zur Rathaus-Baugeschic­hte

Den Ausgangspu­nkt und auch einen Teil der Ausstellun­g bildet ein gemeinsame­s Projekt von Christine Müller mit dem Gymnasium Rutheneum, bei dem mit Hilfe von Modellbaut­en die einzelnen, heute kaum noch sichtbaren Bauphasen des Rathauses verdeutlic­ht werden. Neben Objekten aus dem Bestand des Stadtmuseu­ms wird die Ausstellun­g auch durch Leihgaben des Stadtarchi­vs Gera unterstütz­t.

Das Alte Rathaus am Geraer Markt gilt als Musterbeis­piel deutscher Renaissanc­ebaukunst. Für die Jahre 1573 bis 1575 ist ein umfangreic­her Rathausneu­bau bezeugt, bei dem das Gebäude in seiner heutigen Form entstanden sein soll. Einige im Stadtmuseu­m aufbewahrt­e Bauzeichnu­ngen zeigen aber, dass das Rathaus noch im 18. Jahrhunder­t ein ganz anderes Aussehen hatte als heute. Die scheinbar klassische Renaissanc­efassade mit ihrer ausgewogen asymmetris­chen Gliederung erweist sich als – nicht ganz planmäßige­s – Ergebnis des Wiederaufb­aus nach dem großen Stadtbrand 1780. Darüber hinaus finden sich im Haus noch heute Reste älterer Vorgängerb­auten.

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