Großes Interesse an Stromtrassenplänen
Trotz ungünstiger Zeit sind Montagmorgen einige Besucher am Infostand zum SuedOstLink
Bürger teilnehmen dürfe. Bürgerbeteiligung, betont er, sei schon seit der Neuplanung der Trasse groß geschrieben worden. So hätten 665 Einzelhinweise zu dem nun vorliegenden Vorzugskorridor geführt, mit dem 50Hertz den Antrag auf Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur gestellt habe.
Zur Beteiligung gehöre auch die Info-Tour durch betroffene Städte und Gemeinden. Und trotz der eher ungünstigen Zeit am Montagmorgen nutzten viele Interessierte die Station gestern in Weida, um ihre Fragen und Meinungen zu dem Projekt loszuwerden. Ein Punkt waren die Kosten des Gesamtprojektes, die Axel Happe auf 4,5 bis fünf Milliarden Euro schätzte. Nicht nur würden diese auf die Stromkunden umgelegt, kritisierte ein Besucher, sie könnten für eine Freileitung auch wesentlich reduziert werden, meinte ein anderer. Sylvio Funk aus Auma etwa meinte, dass für so viel Geld auch in Windkraft und Photovoltaik investiert werden könnte. Auch der Weidaer Stadträtin Doris Smieskol (SPD/Grüne/Pro Kommune) wäre ein größeres Augenmerk auf dezentrale Energieversorgung lieber. Ihr Fraktionskollege Robert Bankwitz verwies auf eine eigene Stellungnahme zum Netzentwicklungsplan 2030. Er sehe vor 2035 keinen Bedarf am SuedOstLink. Er hält den Ausund Umbau des bestehenden Netzes für ausreichend. Zudem bestünde bis 2035 die Chance, dass sich neue effizientere und günstigere Technologien für die Verlegung des Erdkabels etablieren.
Daneben spielten für die Besucher aber auch Fragen nach Wärmeentwicklung und dem Magnetfeld einer solchen Erdleitung eine Rolle, ebenso wie Mindestabstände. Eine Bürgerin lehnte das Vorhaben als Ganzes ab: „Das wird uns aufgedrückt und wir haben nicht mal was davon, es kostet uns nur.“Rainer Wippich, der auf der Zossener Höhe in Köckritz lebt, sieht das Ganze entspannt. Bis 2022 sei noch viel Zeit.
Auch Weidas Bürgermeister Werner Beyer (parteilos) gab sich diplomatisch: „Ich bin nicht grundsätzlich gegen das Vorhaben.“Er sei überzeugt, dass trotz der demographischen Entwicklung künftig mehr Strom gebraucht werde. „Ich bin dafür, dass hier vernünftige Regelungen gefunden und die Bürger mitgenommen werden“, so Beyer. Deshalb auch gefiel ihm die Uhrzeit, zu der das Infomobil da war, nicht so recht.