Auf das Laufrad, fertig los!
Gera. Auf das Laufrad, fertig los!, heißt es heute um 14.30 Uhr auf der Geraer Parkstraße und am Sonntag um 9 Uhr auf der Jenaer Straße in Münchenbernsdorf.
In Gera mit dabei sind die Kinder aus der Kita „Am Schreberweg“. Die Organisatoren der 15. Ostthüringen Tour rufen dazu alle Kinder zum Mitmachen auf. Bitte Laufräder und Helme mitbringen.
Für alle Teilnehmer gibt es Medaillen und Sachpreise. Beim Laufradrennen geht es nicht um Sieg und Platz, sondern nur um die Freude am Fahren. (RS)
Dass eine Tagung alles andere als ein trockener Vortragsmarathon sein kann, lässt das Programm der CMVO-Frühjahrstagung erahnen, die vom 4. bis 6. Mai in Gera stattfindet.
Der City-Management-Verband Ost e.V. hat gemeinsam mit dem hiesigen Verein „Ja – für Gera“einen Fachaustausch organisiert, der unter dem Motto „Bürgerbeteiligung in Stadtentwicklungsprozessen“originelle Programmpunkte ausgedacht hat.
Vor Stadtplanern, Architekten, Marktforschern, Vertretern verschiedener Städte, vor Marketingexperten und Handelsvertretern will die Tagung auf charmante Art die Stadt Gera präsentieren und aufzeigen, welche positiven Auswirkungen aus einer engagierten Bürgerschaft entspringen können.
„Eine Stadt ist wie ein großes Orchester, alle sind vom Funktionieren des jeweils anderen abhängig. Je kreativer und qualitativer sich Kultur, Handel, Gewerbe, Stadtverwaltung und Grünflächennutzung verhalten, desto mehr profitieren alle“, ist Volker Tauchert von Ja – für Gera überzeugt. Wenn alle Akteure in einer Stadt mit einheitlicher Sprache sprechen, sich mit ihren Besonderheiten verbünden und sich bietende Chancen wahrnehmen, würden auch immer mehr Gera-Besucher entdecken, dass die Stadt viel besser ist als ihr Ruf.
Stadtspaziergang zu acht Vorzeige-Standorten
Weil Tauchert weiß, dass ohne die Kraft aus der Bevölkerung sich vieles in Gera nicht so entwickelt hätte, wie es jetzt ist, wird er nicht müde, diesen Umstand auch Gästen der Stadt immer wieder vor Augen zu führen. Einen Tag der Veranstaltung, den 4. Mai, nutzen er und Thomas Leidel, IBA-Beauftragter der Stadt Gera, daher für einen Stadtspaziergang der besonderen Art. Sie führen die Teilnehmer über acht Stationen zu genau den Standorten im Zentrum, an denen Stadtentwicklung beispielhaft gelungen ist und sich Gera attraktiv, lebendig und stolz präsentiert. Ausgehend vom Aposto geht es zum Metropol-Kino über das Rathaus, das Rutheneum, das KuK, das Theater bis zum Comma und überall kommen die Besucher mit Akteuren dieser Standorte ins Gespräch. „Auf diesem Weg wird schnell deutlich, wie vielfältig Gera ist, und dass die Stadt trotzdem noch oft unterschätzt wird“, meint Tauchert. Natürlich würde bei dem Stadtspaziergang auch deutlich werden, wo es noch nicht so klappt mit der Stadtentwicklung. „Da der Stadt schlicht die Eigenmittel fehlen, können bestimmte Fördertöpfe auch nicht angezapft werden“, weiß der Vereinschef.
Schon fünf, sechs solcher Tagungen hat Tauchert in den letzten Jahren organisiert. Auch diesmal wieder war er für die Struktur des Vortragsprogramms am 5. Mai verantwortlich – und hat wiederum zahlreiche Menschen, die hier und in anderen Kommunen Deutschlands etwas in ihren Städten voran bringen wollen, für Referate überzeugen können.
Im Genusshof Baldenhain sprechen die Referenten zu einzelnen Themen der Stadtentwicklung. „Das ist auf Gera fokussiert. Aber wir bekommen auch Impressionen ähnlicher Prozesse in anderen Kommunen“, so Mitveranstalter Tauchert. Geras Baudezernentin , der IBA-Projektleiter, Städtebauer und Marketingfachleute werden das Thema umkreisen.
Aber auch Geraer Studenten, junge Architekten und Start-ups werden zu Wort kommen und berichten, wieso sie sich für ihre Stadt einsetzen. Im Hauptausschuss wurde deren Idee kontrovers diskutiert. Oberbürgermeisterin Viola Hahn (parteilos) habe aus unserer Zeitung von der Idee erfahren. Für sie sei unklar, ob die baulichen Auflagen, die die Stadt schon im Herbst 2015 an den Eigentümer stellte, überhaupt erfüllt sind. „Wenn wir investieren müssten, dann lieber in ein Objekt der Stadt“, erinnerte sie an die leerstehende Liebschwitzer Grundschule. Harald Frank, Fraktionschef der Bürgerschaft, schlug vor, die Geraer Landtagsabgeordneten aufzufordern, darauf hinzuwirken, dass der Mietvertrag für die alte Berufsschule beendet werde. „Nicht dass wir mit dem Beschluss des Stadtrates ermöglichen, dass sich der Minister ein Feigenblättchen umhängt und den Privaten fördert“, sagte er. Es sei der falsche Weg, eine Nachnutzung nachzuweisen, obwohl es eine Fehlentscheidung gewesen sei.
„Die Kosten trägt das Land?“, vergewisserte sich die OB bei Frank Schmitt aus Liebschwitz, der vom Gespräch mit dem Minister berichtete. „Ja, außer die Nebenkosten“, sagte dieser. Hahn bohrte und fragte noch einmal, ob wirklich keine Kosten entstünden und verlangte diese Versicherung schriftlich.