Eine Entscheidung aus Prinzip
Die Fußballerinnen Julia Arnold und Amber Hearn verlassen Jena – die Gründe: Entdeckungslust und fehlende Wertschätzung
Man hat mit mir gesprochen. Vor dem letzten Spiel. Das Gespräch dauerte fünf Minuten. Man wollte mich behalten, konnte mir aber kein vernünftiges Angebot machen.
Nun wurde am Montag ihr Wechsel publik ...
... wovon wir sehr überrascht waren.
Warum?
Weil wir daraus erfahren haben, dass wir nach Köln gehen. Julia Arnold Dann bitte:
Ja, ich danke den Fans, der Mannschaft, den vielen ehrenamtlichen Helfern im Umfeld der Mannschaft. Besonders unserem Professor Werner Riebel. Er war immer für mich da, ist die gute Seele des Vereins. Für das, was er leistet, hat er unsere Hochachtung.
Es gibt ja Gründe, weshalb wir so lange hier waren. Da sind unsere Fans, die bei jedem Wetter bei jedem Auswärts- oder Heimspiel dabei waren. Selbst in Zeiten mit einer Reihe schlechter Spiele waren sie da – wir werden sie vermissen. Ohne diese Fans wäre ich schon lange nicht mehr hier.
„Man täte gut daran, zu hinterfragen, warum das gerade jetzt so ist, dass so viele gehen.“
Das Gros der Stammspieler hat den FF USV verlassen – haben Sie Angst um den Fortbestand?
Natürlich. Jena ist eine Herzensangelegenheit. Ich habe hier 187 Spiele gemacht und kann ehrlich sagen, dass ich in jedem mein Bestes gegeben habe. Für diesen Verein, für diese Stadt stand ich auf dem Feld. Deswegen tut es nicht nur weh, zu gehen, sondern auch zu sehen, dass so viele andere es auch tun. Man täte gut daran, zu hinterfragen, warum das gerade jetzt so ist, dass so viele gehen.
Können Sie sich eine Rückkehr vorstellen?
Jena ist eine kleine, süße Stadt, die man liebgewonnen hat. Und klar könnte ich mir das vorstellen.
Vielleicht spielen wir auf unsere alten Tage dann für den FC Carl Zeiss in der Dritten Liga (lacht.).