Bisher Strafanzeigen nach dem Thüringenderby
Jena. Die Polizei ist noch immer mit Ermittlungen zu den FanAusschreitungen beim Thüringen-Derby zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem FC RotWeiß Erfurt Ende Februar beschäftigt. Aktuell bearbeitet die Polizei 51 Strafanzeigen zum Fußballspiel, sagt Polizeisprecherin Steffi Kopp.
Der Innenausschuss im Landtag hatte sich auf Antrag der CDU-Fraktion mit der Einschätzung der Landesregierung zu den Fan-Ausschreitungen beim Derby befasst. Nach Ansicht des CDU-Innenexperten Raymond Walk war das Gewaltpotential selbst für ein Risikospiel sehr hoch. Wichtig sei, dass die Sicherheitsbehörden und der Verein nun entsprechende Konsequenzen ziehen.
Intensive Gespräche zwischen Polizei und Verein habe es bereits gegeben, sagt Kopp. Zu Konsequenzen wollte sie nichts sagen. Den Fans sei aber signalisiert worden, dass die Vorfälle bei künftigen Einsätzen nicht unberücksichtigt bleiben.
Beim Spiel Ende Februar hatten Fangruppen beider Vereine Bengalos gezündet. Erfurter Randalierer schossen Leuchtraketen in die Jenaer Zuschauerblöcke. Sieben Zuschauer und ein Polizist wurden verletzt. Fünf Personen meldeten sich direkt bei Sanitätern im Stadion, weil sie vom Rauch der Feuerwerkskörper über Atembeschwerden klagten, so die Polizei. Hinzu kommen zahlreiche Sachbeschädigungen an Kleidung oder beispielsweise Ta- schen von Zuschauern. Die Jenaer Polizei verweist darauf, dass noch weitere Ermittlungsverfahren hinzu kommen könnten, wenn sich beim Auswerten beispielsweise des Videomaterial oder aufgefundenen Feuerwerkskörper weitere Verdachtsmomente ergeben.
Der Gastgeber FC Carl Zeiss Jena war an diesem Tag für die Sicherheitskontrollen verantwortlich gewesen.