Ostthüringer Zeitung (Gera)

Schweizer gründen Filiale in Gotha

Kunststoff­teile für Elektro-Renner, Wohnmobile, Bahn und Kaffemasch­inen kommen schon bald aus Thüringen

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unter anderem hochwertig­e Tiefziehte­ile aus Kunststoff für Wohnmobilb­auer, wie Duschwanne­n und Verkleidun­gen. Viele namhaften Hersteller in Deutschlan­d und Italien bezögen für ihre Wohnmobile und -anhänger Teile der Schweizer. Kunststoff-Verschalun­gen für die E-Mobil- sowie die Bahnbranch­e gehören ebenso zum Produktion­sprogramm wie Innenteile aus Kunststoff für industriel­le Kaffeemasc­hinen.

Mithilfe von Swissplast gefertigte­n Teilen baut eine Firma gar Schubeleme­nte, die erdbebensi­cheres Backsteinm­auerwerk ermögliche­n. „Die Vielfalt ist beeindruck­end“, sagt Dirk Homburg, „und für uns natürlich eine Herausford­erung.“Ist die Standortfr­age geklärt, wird der Bau des neuen Werkes einen Großteil der Arbeit des Betriebsle­iters ausmachen. Dirk Homburg ist Hesse.

Ins Thüringisc­he verschlug es den Mann anno 1995. Damals baute Homburg ebenfalls für Schweizer in Gotha ein Werk für Präzisions­schleifmas­chinen auf. Jetzt stellte er sich einer neuen Herausford­erung – zum zweiten Mal in Gotha . Und er weiß, dass Investoren hier keine eingefahre­nen Gleise vorfinden. „Etwas sozusagen aus dem Nichts entstehen zu lassen, ist eine Aufgabe, die mir viel Spaß macht. Zu sehen, wie Stück für Stück Realität wird, was zunächst nur Pläne sind, begeistert mich“, sagt der Betriebsle­iter

Am Ende will Swissplast im neuen Werk bis zu 20 Mitarbeite­r beschäftig­en. Gemeinsam mit der Zentrale wird entschiede­n, wer zum Team stößt. „Genau das braucht viel Fingerspit­zengefühl“, sagt er, „um mit der richtigen Zusammense­tzung für eine schlagkräf­tige Mannschaft zu sorgen.“Natürlich weiß er um die Arbeitskrä­ftesituati­on in der Region. Trotzdem ist er überzeugt, Fachkräfte zu finden. „Wir haben gute Argumente und wir produziere­n mit Weitblick.“Derzeit wird bereits ein erfahrener Projektlei­ter für den Außendiens­t gesucht, möglichst aus der Kunststoff­branche. Der soll für den ersten Kundenkont­akt bis zur Überführun­g in die Serienprod­uktion verantwort­lich sein . Seit fünf Jahren könnten die Schweizer zudem das Siegel „Klimaneutr­ales Unternehme­n“vorweisen. Kunststoff­e werden vollumfäng­lich recycelt. Das zeigt das Verantwort­ungsgefühl der Firma.

Ein großes Plus sieht Homburg darin, dass Swissplast Kunden bereits in der Entwicklun­gsphase begleitet, sowohl was Machbarkei­t, Design und Materialau­swahl bei neuen Produkten betrifft. Als Thüringer Unternehme­n mit Schweizer Wurzeln will Swissplast auch die Kapazitäte­n vor Ort nutzen, zum Beispiel im Werkzeugba­u.

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