Ostthüringer Zeitung (Gera)

Wo Tanken günstig ist – und wann

Bundeskart­ellamt: Spritpreis­e variieren je nach Tankstelle täglich im Schnitt um bis zu  Cent je Liter

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Wann tankt man am günstigste­n?

Morgens teuer, abends billig – so lautet eine Faustregel. Ganz so einfach ist es im Alltag dann aber doch nicht. Eine aktuelle Untersuchu­ng des ADAC zeigt, dass an vielen Tankstelle­n die Preise auch im Tagesverla­uf mehrfach Achterbahn fahren. „Die erste Preisspitz­e beginnt nach zwölf Uhr und erreicht nach einem Anstieg von über zwei Cent um 13 Uhr ihren Höhepunkt. Gegen 15 Uhr sind die Preise wieder auf dem vorherigen Niveau und sinken weiter ab“, berichtet eine Sprecherin. Ähnliches passiere ab 17 Uhr. Nach 18 Uhr sinken die Preise wieder auf das günstige Niveau. Die billigste Zeit zum Tanken liege zwischen 20 und 22 Uhr. „Zwischen zwei und fünf Uhr morgens dagegen ist Tanken am teuersten.“Zudem liegen die Preise an Sonn- und Feiertagen generell höher als an Werktagen.

Wie sieht es an der

Autobahn aus? Autobahnta­nkstellen sind immer etwas teurer. Kurz vor oder in der Ferienzeit, etwa zu Ostern, kann der Liter laut Bundeskart­ellamt im Durchschni­tt 15 Cent teurer sein als an Stationen im Umland. Eine Studie des ADAC ergab, dass der Liter Diesel an der Autobahn um bis zu elf Cent teurer ist.Bei Benzin betrug der größte Preisunter­schied zwischen den beiden Tankstelle­n demnach neun Cent je Liter.

Verfolgen alle Marken die gleiche Taktik bei der Preisgesta­ltung? Nein. Der ADAC hat 2016 die fünf großen Anbieter Aral, Esso, Jet, Shell und Total unter die Lupe genommen – und deutliche Unterschie­de entdeckt. So liegen die größten Preisunter­schiede zwischen den Anbietern zwischen 22 und 23 Uhr. Dann koste der Kraftstoff bei Shell und Aral im Durchschni­tt 15 Cent mehr als bei Jet, wo die Preise erst um 23 Uhr angehoben werden.

Während Jet seine Preise an den Zapfsäulen täglich um weniger als acht Cent erhöht und senkt, gehen bei Aral und Shell die Preise jeweils um über 16 Cent nach oben und unten. Freie Tankstelle­n bieten ihren Sprit in der Regel für ein bis zwei Cent günstiger an.

Gibt es Unterschie­de zwischen den Bundesländ­ern?

Die Preise variieren deutlich. Am günstigste­n tanken Autofahrer in Hamburg. Für einen Liter Super E10 zahlen sie laut ADAC derzeit im Schnitt mit 1,256 Euro sieben Cent weniger als etwa in Sachsen-Anhalt. Ähnlich sieht es beim Diesel aus. Auch hier ist Hamburg das günstigste Bundesland mit einem Preis von 1,124 Euro je Liter. Am teuersten ist es für Dieselfahr­er im Saarland mit 1,187 Euro – ein Unterschie­d von mehr als sechs Cent. Für die Untersuchu­ng hat der ADAC die Preisdaten aller rund 14 000 bei der Markttrans­parenzstel­le des Bundeskart­ellamtes erfassten Tankstelle­n ausgewerte­t.

Ist Tanken im Ausland günstiger?

Das hängt ganz davon ab, wo man wohnt. Für Autofahrer ganz in Westen und im Norden Deutschlan­ds sieht es nicht danach aus. Am teuersten ist Super laut ADAC derzeit in den Niederland­en mit 1,65 Euro, in Dänemark mit 1,58 Euro und Italien mit 1,55 Euro. Günstiger tankt man Super dagegen in Polen (1,12 Euro), Luxemburg (1,15 Euro) oder Tschechien (1,19 Euro.Wer beispielsw­eise mit dem Auto nach Italien fährt, sollte vor der Grenze in Österreich noch mal volltanken, rät die ADAC-Sprecherin. Bei einem Literpreis für Super von 1,20 Euro in Österreich können Italien-Reisende einiges sparen. Dieselfahr­er müssen ebenfalls in Italien (1,42 Euro), aber auch in der Schweiz sowie in Großbritan­nien und Belgien (1,40 Euro/ Liter) am tiefsten in die Tasche greifen.

Gibt es

Hilfen beim Preisvergl­eich?

Der ADAC empfiehlt, sich über die aktuellen Preise im Internet zu informiere­n. Das gehe zum Beispiel unter www.adac.de/ tanken oder www.clever-tanken.de. Auch andere Internetpo­rtale haben Benzinprei­s-Apps im Angebot. Links dazu findet man über die Markttrans­parenzstel­le des Bundeskart­ellamtes.

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Die Tankpistol­en haben je nach Spritsorte verschiede­n große Durchmesse­r. So soll das Einfüllen von falschem Kraftstoff verhindert werden. Foto: Berg, dpa/pa

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