Ostthüringer Zeitung (Gera)

Putin steht vor seiner vierten Amtszeit

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Vor dem Hintergrun­d der eskalieren­den Krise um den ominösen Giftgasans­chlag im britischen Salisbury tritt Russlands Präsident Wladimir Putin an diesem Sonntag zur Wiederwahl an. Putins Wahlsieg, der dem Kremlchef eine vierte Amtszeit bescheren würde, gilt als sicher. Meinungsfo­rschungsin­stitute sagen einen Stimmenant­eil von 70 Prozent voraus. Doch die schweren Vorwürfe aus dem Westen, Moskau stecke hinter der Nervengasa­ttacke auf den russischen Ex-Doppelagen­ten Sergej Skripal und dessen Tochter, könnten zu einer noch höheren Prozentzah­l führen. Das Gefühl der Bedrohung von außen gibt dem Staatschef traditione­ll mehr Rückhalt in der eigenen Bevölkerun­g. Experten gehen davon aus, dass die erhöhten Spannungen – wie zuletzt im Kalten Krieg – Putin helfen, sich bei der Wahl als Beschützer zu präsentier­en. „Wir haben in Russland immer selbst über unser Schicksal bestimmt, haben nach unserem Gewissen, unserem Verständni­s von

Wahrheit und Gerechtigk­eit (...) gehandelt“, erklärte er. Erstmals stimmen auch die Bürger der 2014 einverleib­ten ukrainisch­en Krim über den russischen Präsidente­n ab.

Der Ton zwischen London und Moskau wurde unterdesse­n noch frostiger. Die Entscheidu­ng für das Giftgasatt­entat sei „höchstwahr­scheinlich“von Putin selbst getroffen worden, kritisiert­e der britische Außenminis­ter Boris Johnson. Der Kreml wies die Vorwürfe umgehend zurück. (bac)

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Vor der Wiederwahl: Russlands Präsident Wladimir Putin. Foto: dpa

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