Wismut-Spiel erneut abgesagt
Eilenburg. Die nächste Enttäuschung mussten die Anhänger von Fußball-Oberligist Wismut Gera hinnehmen. Auch das gestrige Spiel in Eilenburg fiel der widrigen Witterung zum Opfer. „Es wird immer schwerer, Nachholtermine zu finden. Eilenburg ist jetzt nicht unbedingt die Entfernung für ein Wochenspiel“, so Wismut-Trainer Frank Müller, dem nach wie vor die beiden Spielabsagen bei Schott Jena und beim VfL Halle 96 schwer im Magen liegen. „Da hätten wir durchaus spielen können, wenn sich Polizei und Verband nicht quer gestellt hätten“, sagt der Geraer Coach. (lo.)
Dass ihm die Stasi über all die Jahre im Auge hatte, das sei ihm klar gewesen. Doch als er seine Akten einsah – um die 3000 Seiten – da stockte ihm der Atem. Neben dem hauptamtlichen Apparat waren bis zu 50 Inoffizielle Mitarbeiter (IM) auf ihn angesetzt, beobachteten ihn auf Schritt und Tritt. Nach Gera zum Radsportstammtisch hatte er einen seiner Aktenordner mitgebracht, ließ darin blättern und trug einige Passagen vor. Die Geheimdienstler wollten ihm „ein Mädchen ins Bett setzen“, wie er sagt. Jung, hübsch, nicht unvermögend und im Besitz eines Pkw sollte sie sein Vertrauen erschleichen, ihm die Freundin ausspannen. „Was die für ein Geld für mich ausgegeben haben“, sagt er, „damit hätte man doch Vernünftiges anfangen können. Denn im Grunde genommen, wollte ich doch nur eins: Radfahren.“Würde er sein Leben noch einmal leben können, „dann würde ich mit dem Wind schwimmen. Aber ich war jung, ich wollte ich sein“.
Wolfgang Lötzsch war eines der größten Radsporttalente weit und breit, doch internationale Erfolge blieben ihm verwehrt. In seiner Jugend gewann er ein Radrennen nach dem anderen, wurde mehrfacher DDRMeister. Verbandstrainer Wolfram Lindner hatte den Chemnitzer