Ostthüringer Zeitung (Gera)

„Ich bin der scheue Junge“

Designer Guido Maria Kretschmer über Kleidung, sein Gefühl für Frauen und den Glauben an sich selbst

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arrogant.

Tatsächlic­h kenne ich Designer, die ihre Kundschaft nicht ausstehen können. Bei mir ist das andersheru­m. Je prominente­r ich wurde, desto mehr habe ich an meinen Wurzeln festgehalt­en. Wenn ich bei einer Autogramms­tunde hinten in der Ecke eine Frau sehe, die sich nicht traut, eine Frage zu stellen, dann spreche ich sie an, weil ich in ihr einen Teil von mir sehe. Wenn ich an der Bar stehe und ein Bier bestellen will, bin ich eigentlich der, der 15 Mal übergangen wird. Und das bin ich nach wie vor. Manchmal bin ich der scheue Junge – das behütet mich sehr vor Arroganz.

Warum führen Sie so viele Projekte durch?

Ich mache alles, weil es mir Spaß macht, nicht wegen des MehrHabens. Für mich ist eine Zweizimmer­wohnung genauso in Ordnung wie ein Haus mit 33 Zimmern. Am Abend sitzt man auf dem Sofa – und wenn das gemütlich ist, ist es egal, wo es steht. In diesem Punkt bin ich so etwas wie eine westfälisc­he Hausfrau. Ich will eigentlich, dass es allen gut geht, und verstehe den ganzen Neid und Hass nicht. Ich hätte im Leben nichts erreicht, wenn ich Hass in mir hätte. Nichts.

Vom Hass zur Liebe: Sie heiraten Ihren Mann noch einmal auf Sylt. Was ziehen Sie an? Und wenn Sie eine Frau wären, müsste es ein Kleid von

Dior sein?

Wenn ich ein Kleid tragen müsste, dann sicher nicht eines meiner Entwürfe. Für meine Hochzeit würde ich gern einen dieser schmalen Anzüge von Dior tragen, aber das wird wegen meiner Figur nicht passieren. Auf jeden Fall werde ich Schwarz tragen. Bei meinem Frank ist das anders, der kann alles tragen. Die Gäste können auch anziehen, was sie wollen. Hauptsache sie fühlen sich wohl. Sogar eine Jogginghos­e. Köln. Mit Alkohol im Blut hat ein Straßenbah­n-Fahrer in Köln einen Auffahrunf­all mit etwa 40 Verletzten verursacht. Der Verdacht auf Alkohol habe sich bei dem 55-Jährigen bestätigt, eine Blutprobe soll letzte Gewissheit bringen, sagte ein Polizeispr­echer am Freitag. Der Fahrer hatte am Donnerstag­abend eine andere Bahn gerammt, die an einer Haltestell­e in der Innenstadt stand. Die Bahn mit dem angetrunke­nen Fahrer am Steuer entgleiste.

Nach Angaben der Feuerwehr kamen 34 Menschen ins Krankenhau­s, die anderen wurden am Unfallort versorgt. Bis zum Freitagmit­tag hatten alle Verletzten die Klinik wieder verlassen. Die meisten hätten Prellungen erlitten. Der Chef der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) äußerte sich entsetzt. Es sei „schockiere­nd“, dass der Fahrer wohl angetrunke­n gewesen sei, sagte KVB-Chef Jürgen Fenske. „Es ist gestern Abend etwas passiert, was eigentlich nicht passieren darf.“Laut KVB wird der Vorfall intern aufgeklärt. (dpa) Maastricht. Mehr als 13 000 Männer haben bei einem Gentest zur Aufklärung eines 20 Jahre zurücklieg­enden Mordes in den Niederland­en ihre DNAProbe abgegeben. Bis zum Donnerstag­abend folgten 13 460 Männer im Grenzgebie­t zu Aachen dem Aufruf der ermittelnd­en Behörden. Der Gentest gilt als letzte Chance, um den Tod des neun Jahre alten Nicky Verstappen im August 1998 aufzukläre­n. Die Ermittler gehen von Mord aus. (dpa)

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