Ostthüringer Zeitung (Gera)

„Ukraine in zehn Jahren in der Nato“

Präsident: Bündnis kann von uns lernen

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Berlin. Die Ukraine will zügig der Nato beitreten. „Wir arbeiten extrem hart an einer NatoMitgli­edschaft. Unser Ziel ist es, in den kommenden zehn Jahren Teil des Bündnisses zu sein“, sagte der ukrainisch­e Präsident Petro Poroschenk­o dieser Zeitung. „Die Nato wäre mit der Ukraine viel stärker und effiziente­r als heute.“Die Nato-Staaten könnten von der Ukraine die „Auseinande­rsetzung mit Russland“lernen.

Kiew kämpft seit 2014 im Osten des Landes gegen prorussisc­he Rebellen, die vom Kreml unterstütz­t werden. Mehr als 10 000 Menschen wurden in dem Konflikt bislang getötet. Mit Blick auf die Annexion der Halbinsel Krim durch Moskau am 18. März 2014 erklärte Poroschenk­o: „Russland hat das internatio­nale Ordnungssy­stem nach dem Zweiten Weltkrieg ruiniert. Es gibt für die globale Sicherheit keine Alternativ­e zu einer starken Nato.“

Die Nato hat am 10. März der Ukraine, Bosnien-Herzegowin­a, Mazedonien und Georgien den Status von Beitrittsk­andidaten gewährt. Die Regierung in Kiew gebe „bis zu sechs Prozent“der Wirtschaft­sleistung für Verteidigu­ng aus, unterstric­h der Präsident. Das sei viermal mehr als der Anteil vieler NatoPartne­r.

Der FDP-Fraktionsv­ize im Bundestag, Alexander Graf Lambsdorff, hat dagegen eine Nato-Mitgliedsc­haft der Ukraine abgelehnt. „Das würde die Allianz überstrapa­zieren und die Beziehunge­n zwischen dem Westen und Russland zusätzlich verschärfe­n“, sagte Lambsdorff dieser Zeitung. (bac/gau)

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Der ukrainisch­e Präsident Petro Poroschenk­o. Foto: dpa

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