Zweiter Sieg gegen SC Riessersee
Crimmitschau. Die Eispiraten Crimmitschau haben ihre Serienführung auf 2:0 ausbauen können. Im zweiten Spiel der Playoff-Serie der DEL2 gegen den SC Riessersee setzte sich das Crimmitschauer Eishockeyteam nach einer starken Mannschaftsleistung verdient mit 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) durch. Der 40-jährige Routinier Ivan Ciernik, der doppelt netzten konnte, und Robbie Czarnik erzielten die Treffer für die Westsachsen.
Die Gastgeber erwischten den besseren Start und setzten sich immer wieder im Drittel des SC Riessersee fest. Eine Minute vor dem Drittelende belohnten sich die Westsachsen für ihre Mühen. Jordan Knackstedt eroberte den Puck, sah den mitgelaufenen Ivan Ciernik und der verwandelte eiskalt zum 1:0 (19.).
Riessersee kam besser aus der Kabine. Doch die Mannschaft von Kim Collins hielt gut dagegen. In der 35. Minute verwandelte Ciernik wieder total abgezockt. Erneut gut bedient von Goldhelm Knackstedt, ließ er SCR-Goalie Matthias Nemec mit seinem Schuss durch die Beine ganz schön alt aussehen
Die Eispiraten starteten mit guten Chancen in das Schlussdrittel. Will Weber, Jordan Knackstedt und Christoph Kabitzky verpassten es, die Führung weiter auszubauen. Brett Kilar wuchs dagegen einmal mehr über sich hinaus und hielt, was es zu halten gab. Folglich kassierte der deutsch-amerikanische Goalie keinen Tor. Den Deckel machte Robbie Czarnik drauf. Der US-Amerikaner bugsierte den Puck zum 3:0 (60.) ins leere Tor. (A.Frieß.) Gera. Sylvia Roll läuft am Spielfeldrand auf und ab. Zwei Schritte vor, zwei Schritte zurück, dann einen schnelle Wende. Manchmal mit ihrem Team jubelnd, manchmal die Hände unglaubwürdig vors Gesicht haltend. In den letzten beiden Saisonspielen des Geraer VC gegen den Schmalkalder VV (3:2) und den SVV Weimar (2:3) macht die 44-jährige Ex-Nationalspielerin alle Höhen und Tiefen durch, die es im Trainerleben gibt. Die Vorgaben sind klar. Der Gastgeber muss nach einem durchwachsenen Spieljahr in der höchsten Spielklasse des Freistaats entweder gegen Schmalkalden zumindest mit 3:1 gewinnen oder im Fall eines Tiebreak-Erfolg anschließend gegen Weimar noch einen Zähler holen.
Gegen Schmalkalden zum Auftakt beginnen die Geraer wie die Feuerwehr. Mittelblocker Hannes Kärner ist kaum zu stoppen, punktet nach tollen Zuspielen von Kenny Hartrodt serienweise durch die Mitte und blockt einen Gäste-Angreifer nach dem anderen. Keine 20 Minuten braucht der Roll-Sechser bis zum 25:17. Weiter geht´s. Im zweiten Satz lässt sich der GVC von einem 5:9-Rückstand nicht beeindrucken, beweist Moral und Kampfgeist. Die Durchschlagskraft im Angriff wächst von Punkt zu Punkt. Nach dem 25:19 wähnen sich die Geraer fast am Ziel ihrer Wünsche.
Aber der Spielfaden reißt. „Kopfmäßig haben wir das Niveau nicht halten können. Die anderen waren nicht besser. Aber uns hat die Konstanz gefehlt. Das hat sich durch die ganze Saison gezogen“, verrät Kapitän Philipp Geib hinterher. Bei den Geraer läuft nichts mehr zusammen. Nach dem Schmalkalder Satzanschluss (14:25) glauben die knapp 50 Zuschauer an Roll immer noch aufgeregt nach dem ersten Spiel des Tages.
Anschließend gegen den SVV Weimar geht der Volleyball-Krimi weiter. In einem Spiel auf Augenhöhe muss sich der GVCSechser in den ersten beiden Sätzen mit 24:26 und 22:25 geschlagen geben und steht damit zum zweiten Mal an diesem Tag am Abgrund. Doch wieder kommen die Geraer zurück. Mit einem 25:23 gelingt der Satzanschluss, durch ein 25:22 nach 15:18-Rückstand gar der 2:2Ausgleich.
Zwei gewonnene Sätze bedeuten einen Zähler, mit dem man in der Tabelle an den Schmalkaldern vorbeizieht, da bei Punktgleichheit nicht das Satzverhältnis sondern die Anzahl der gewonnenen Spiele entscheidet. Kein Wunder also, dass im Tiebreak die Luft etwas raus ist und der Gastgeber mit 9:15 den Kürzeren zieht. Die 2:3-Niederlage tut also nicht mehr. „Warum einfach, wenn es auch spannend geht“, hat Mittelblocker Hannes Kärner nach Spielende gut lachen. Und auch Trainerin Sylvia Roll freut sich: „Im Vergleich zu Saisonbeginn hat sich die Mannschaft enorm gesteigert. Es macht großen Spaß, mit dem Team zu arbeiten, weil man unheimlich viele Fortschritte sieht.“Fragezeichen stehen hinter dem Klassenerhalt aber dennoch, für den Fall, dass Nordhausen aus der Regionalliga absteigt und keines der drei erstplatzierten ThüringenligaTeams aufsteigen will.
Doch das klärt sich erst in den nächsten Wochen.