„Ich liebe den Biss in den Eierlikör“
Im Café Karpfenfpeifer in Zeulenroda-Triebes
ihre Freundin sie. „Ist doch momentan egal“, brummelt die 66Jährige. Beide glucksen.
„Das Café atmet ja Geschichte“, mein Rosi Beetz. Die 83-Jährige trifft sich einmal im Vierteljahr hier mit ihren ehemaligen Arbeitskollegen. „Hübsch gestaltet, flotte Bedienung – da kann man nur sündigen“, bekräftigt Heidelinde Schmidt.
„Ich wollte Altes und Neues miteinander verbinden“, erklärt die Inhaberin. Eine Symbiose, die den Besuchern gefällt. „Sieht modern und frisch aus“, meinte eine Dame aus Gera. Frisch sind die Torten auf alle Fälle. Die Produkte bezieht die Kaffeehausbesitzerin aus der Region, Mehl und Eier zum Beispiel. Pflanzlich ist das verwendete Geliermitel. Gern probiert Susan Kosti was Ungewöhnliches aus. „Je nachdem, welche Früchte ich habe, die Sahnetorte mit Pflaumen zum Beispiel. Bis es die wieder gibt, müssen sich die Gäste gedulden. In der Eierlikörtorte finden sich Komponenten des Schwedeneisbechers wieder. Bei der Stachelbeerbaiser-Torte, die viele Stammgäste als Gretchentorte kennen, harmoniert das Säuerliche mit dem Süßen. „Ich habe schon immer gern gebacken. Ich esse selbst gern Süßes.“Man sieht es ihr aber nicht an. Herzhafte Torten verlangen oft die Jüngeren, die am späten Nachmittag vorbeischauen. „Die passen besser zum Wein.“
Susan Kosti bringt in ihr Café ein bisschen Schweizer Flair mit ein. Fünf Jahre war sie bei den Eidgenossen, hat in vielen Häusern gelernt, ob Sporthotel, Restaurant oder Skihütte. Dann packte sie das Heimweh. Den Kaffee Lutz, der in der Schweiz gern getrunken wird, bietet sie nun im Karpfenpfeifer an.