Ostthüringer Zeitung (Gera)

Äußerungen sehr sympathisc­h

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Zum Leserbrief „Leiden unter Statusverl­ust“(OTZ, 20.12. 2018).

Vorab: Prinzessin Feodora wirkt in ihren Äußerungen sehr sympathisc­h. Hochintere­ssant ihr Interview als Betroffene in einer Region, die von ihrer Familie kulturell mit geprägt wurde. Die Frage des Leserbrief­schreibers nach ihren Verdienste­n lässt sich vergleiche­n mit den Verdienste­n derer, die sie vertrieben. Die erfanden das Prinzip der Enteignung, um den Besitz später wieder an den Eigentümer zu verkaufen. Aber es geht nicht um zweifelhaf­te Geschäftst­üchtigkeit, sondern um Kultur. Und wenig bestritten ist diese offensicht­lich besser in den Händen derer aufgehoben, die sie schafften und lieben, als bei jenen, die sie als ihrer Ideologie widersprec­hend zerstörten.

Den Macht- und Statusverl­ust der 1918 politisch führenden Kreise mag man als ebenso erfreulich oder tragisch ansehen wie den von 1989. Die vom Leserbrief­schreiber angeschnit­tene Frage der Rechtmäßig­keit erworbenen Reichtums stellt sich, wie damals an den Adel, heute an das Unternehme­rtum. Ist jeder Arbeitsplä­tze Schaffende­r ein Ausbeuter? Ist jeder, der Arbeit und Menschen nicht zusammenfü­hrt, moralisch auf der sicheren Seite?

Ludwig Klein,

Bad Klosterlau­snitz Schnitt zur Rolle und Stellung des Adel gegeben hat.

Was für eine Schleimspu­r, die hier in Gera ausgelegt wird. Sollte man nicht bald einen Reußenhut (analog zum Gesslerhut) in der Heinrichst­raße aufstellen, damit alle Untertanen dem Fürstentum huldigen?

Nunmehr sollte es auch an der Zeit sein, dass Gera wieder einmal einen neuen Zusatz auf dem Ortsschild bekommt. Wie wäre es denn mit „Residenzst­adt Reuß j.L.“oder ähnlich?

Vielleicht könnte hier auch eine Umfrage unter den Lesern erfolgen.

Uwe-Sören Engel,

Gera

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