Höhere Umsätze im Handwerk
Landesamt: Anstieg um , Prozent
Erfurt. Im dritten Vierteljahr dieses Jahres haben die zulassungspflichtigen Handwerksunternehmen in Thüringen 4,7 Prozent höhere Umsätze als im gleichen Zeitraum des Vorjahres erwirtschaftet. Das teilte das Thüringer Landesamt für Statistik am Donnerstag mit. Gleichzeitig seien Ende September 0,7 Prozent weniger Beschäftigte in den Unternehmen tätig gewesen als ein Jahr zuvor. Deutschlandweit stieg die Zahl der Beschäftigten um 0,3 Prozent, während sich die Umsätze um 4,7 Prozent erhöhten.
Zwischen den einzelnen Gewerbegruppen verlief die Entwicklung recht unterschiedlich, wobei der Personalbestand fast durchweg geringer war als im dritten Vierteljahr 2017. Lediglich die Handwerker im Kraftfahrzeuggewerbe (+ 1,4 Prozent) sowie im Gesundheitsgewerbe (+ 1,3 Prozent) konnten einen Beschäftigtenzuwachs verzeichnen, der auch jeweils mit einem Umsatzplus von 1,7 Prozent beziehungsweise 2,6 Prozent einherging.
Höhere Umsätze als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres erzielten auch die Handwerker im Bauhauptgewerbe mit einem Zuwachs von 9,2 Prozent (Beschäftigte: - 0,3 Prozent), im Ausbaugewerbe mit einem Plus von 7,3 Prozent (Beschäftigte: - 0,5 Prozent), die Handwerker für den privaten Bedarf mit einem Anstieg um 1,4 Prozent (Beschäftigte: - 3,0 Prozent) sowie für den gewerblichen Bedarf mit einer Zunahme von 1,3 Prozent (Beschäftigte: - 1,6 Prozent).
Lediglich die Handwerker im Lebensmittelgewerbe registrierten einen um 2,5 Prozent geringeren Umsatz als im dritten Vierteljahr 2017 (Beschäftigte: - 2,7 Prozent), heißt es in der entsprechenden Mitteilung des Landesamtes weiter. (red) Jena. Seit dem Rückzug von der Börse im Jahr 2016 ist es ruhiger geworden um Analytik Jena. Das unter anderem von Klaus Berka und Jens Adomat gegründete Unternehmen ist heute hundertprozentige Tochter der Schweizer Unternehmensgruppe Endress+Hauser. Der Spezialist für Prozessautomatisierung stellt auch Sensoren her, die Drücke, Fließgeschwindigkeiten, Temperaturen oder Füllstände messen. Mit der Übernahme der Analytik Jena vor vier Jahren hat Endress+Hauser ein Standbein im Markt der Laboranalyse erschlossen. „Unsere Expertise befindet sich im Labor“, sagt Ulrich Krauss, der vor etwa drei Jahren bei der Analytik Jena die Position des Vertriebsvorstands übernahm und ein Jahr später die Nachfolge von Gründer Berka als Vorstandschef antrat. „Zum Beispiel für die Qualitätssicherung von Lebensmitteln oder in der Abwasseranalyse. „Und das ist ein Wachstumsmarkt.“
Neben den USA und China verfügt Analytik Jena inzwischen über Tochterunternehmen in Japan, Indien, Thailand, Süd-Korea, Rumänien, Frankreich und Großbritannien. „Jenseits des Börsenlistings können wir mit einer längerfristigen Perspektive arbeiten“, sagt der Vorstandschef mit Blick auf den Schweizer Eigentümer.
Endress+Hauser ist selbst Familienunternehmen, das präge die Kultur wesentlich. An seinem Hauptstandort im Gewerbegebiet Jena-Göschwitz nahe der Autobahn A4 beschäftigt Analytik Jena etwa 450 Mitarbeiter. Weltweit sind es etwa 1000, etwa 120 davon in China und ähnlich viele in den USA. „Unser Ziel ist es, unser definiertes Kerngeschäft – die Laboranalyse – auszubauen. Wir haben uns von einigen kleineren, nicht zu unserem Kerngeschäft gehörenden Geschäftseinheiten getrennt und können nun all unsere Kräfte darauf konzentrieren.“Verkauft hat man die Sparte Docter Optics im Frühjahr 2016, weil etwa Fernrohre für die Jagd nicht zum Fokus der Firma gehören. „Aber den Standort in Eisfeld gibt es noch immer. Wir lassen dort auch noch Komponenten für uns fertigen.“Das Projektgeschäft der Tochtergesellschaft AJZ ging Ende 2017 in die Insolvenz. „Das wichtige Krankenhausprojekt Wolschkij
in Russland hat die AJZ abgeschlossen und übergeben“, sagt Krauss.
Große operative oder personelle Überschneidungen mit der Muttergesellschaft gibt es im täglichen Geschäft derweil nicht. In mancher kleinen Auslandsniederlassung teilt man sich
Räume und Infrastruktur. „Aber die Marken bleiben getrennt. So stützen wir uns auf die Bekanntheit der Marken in den jeweiligen Märkten“, sagt Krauss. Aber natürlich sei es gelungen, dass das Schweizer MutterunternehmenhierunddaauchTürengeöffnet hat. Mancher Auftrag ist über dieses Netzwerk zustande gekommen. Ein typisches Jenaer Problem erkennt man seit geraumer Zeit auch bei Analytik Jena – Fachkräfteknappheit: „Wir konkurrieren mit vielen Unternehmen um gut ausgebildete Mitarbeiter“, so Krauss. Längst sei der Arbeitsmarkt ein Arbeitnehmermarkt, gute Leute hätten die Auswahl. „Vielen geht es längst nicht nur um die Vergütung, sondern auch um flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeit, auch mal von zu Hause aus zu arbeiten.“Mit Erfolgen an dieser Stelle will die Firma in Jena stark bleiben. „Die Gebäude sind mittlerweile im Eigentum der Endress+Hauser-Gruppe.“