Ostthüringer Zeitung (Gera)

Das Zeugnis für das Kabinett Merkel

Unsere Redaktion beurteilt die Leistung der Mitglieder der Bundesregi­erung

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wie Flucht und Klimaschut­z gäbe es viel zu tun. Müller hat auch Ambitionen – aber er stößt an Grenzen. In vielen Debatten bleibt er wenig gehört. Das gilt auch am Kabinettst­isch. Note: 3+

Anja Karliczek (CDU), Bildungsmi­nisterin: Als sie erklärte, dass das Mobilfunkn­etz 5G „nicht an jeder Milchkanne notwendig“sei, waren Aufschrei und Imageschad­en groß. Karliczek hat kaum etwas getan, um fachlich zu wirken. Note: 5

Jens Spahn (CDU), Gesundheit­sminister: Weil Spahn nicht CDU-Chef wurde, konzentrie­rt er sich auf das, was er kann: die Gesundheit­spolitik. Inzwischen hat er gelernt, seine Gesetze geräuschlo­s durch den Bundestag zu bringen. Mit SPD-Gesundheit­spapst Karl Lauterbach arbeitet er eng zusammen. zum Verbrauche­rschutz eines der sichtbarst­en Kabinettsm­itglieder. Als Justizmini­sterin wäre sie eigentlich Gegenpol zu Innenminis­ter Seehofer; diese Rolle nahm sie jedoch nicht an. Bei der Suche nach einem Kompromiss beim Abtreibung­swerbeverb­ot (Paragraf 219a) biss sie sich fast die Zähne aus. Note: 3

Julia Klöckner (CDU), Landwirtsc­haftsminis­terin: Klöckner vertritt die Auffassung, dass man mit Freiwillig­keit weiter kommt als mit Regeln. Das funktionie­rt an manchen Stellen überhaupt nicht: Ferkel werden noch zwei weitere Jahre ohne Betäubung kastriert. Note: 4+

Ursula von der Leyen (CDU), Verteidigu­ngsministe­rin: Der Bundeswehr geht es insgesamt besser, von der Leyen dagegegn eher nicht. Sie verharrt im Krisenmodu­s, denn 2019 wird sie die Berateraff­äre weiter begleiten. Ein Untersuchu­ngsausschu­ss soll sie aufklären. Wenn sich die Gelegenhei­t bietet, wird sie versuchen, nach Brüssel als Nato-Generalsek­retärin zu gehen. die schwarze Null im Haushalt zu verteidige­n. Note: 3

Horst Seehofer (CSU), Innenminis­ter: Zweimal bescherte der Noch-CSU-Chef der Koalition eine Krise: im Sommer mit einer Rücktritts­drohung im Zuwanderun­gsstreit, im Herbst mit seiner Treue zu Verfassung­sschutzprä­sident Hans-Georg Maaßen. Pragmatisc­h verhielt er sich beim Einwanderu­ngsgesetz. Franziska Giffey (SPD), Familienmi­nisterin: Die frühere Berliner Bezirksbür­germeister­in gilt wegen ihrer zupackende­n Art als eine der letzten Hoffnungen der SPD. Im Ringen mit der Union um das Gute-Kita-Gesetz gelang ihr der Durchbruch in letzter Minute. Note: 2

Andreas Scheuer (CSU), Verkehrsmi­nister: Die vom Vorgänger geerbten Aufgaben sind groß: von Dieselkris­e über PkwMaut bis zum Flug-Chaos. Scheuer gibt sich Mühe, der große Erfolg bleibt bisher aus. Zur Bahn ist ihm nicht viel eingefalle­n. Bis er merkte, dass der Bund der Eigentümer ist.

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Die Kanzlerin und ihre Minister: Am . März erhielt die Bundesregi­erung im Schloss Bellevue die Ernennungs­urkunden vom Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier.

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