Ostthüringer Zeitung (Gera)

Tänzer wegen der Mädchen

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Musiker

(50, „There Is A Party“) hatte es in der Jugend bei den Mädchen nicht leicht. „Ich war schüchtern“, sagte der Schweizer der Zeitung „tz“. „Die Jungs mit den Mofas hatten es einfacher bei den Mädels. Das war sicher auch ein Grund, warum ich mit dem Tanzen begonnen habe.“In einer Tanzschule sei er nie gewesen. Er habe sich alles vor dem Spiegel selbst beigebrach­t. „Aber ich wäre gerne in die Tanzschule gegangen, da hätte ich endlich mal ein Mädchen anfassen dürfen.“(dpa) Berlin. Die Täter kommen nachts. Meistens suchen sie sich kleine, spärlich besuchte Bankfilial­en oder Bahnstatio­nen in ruhigen Wohngebiet­en nahe der Autobahn aus. Niemand soll sehen, wie sie durch den Ausgabesch­litz Gas in die Geld- und Fahrkarten­automaten leiten, das Gerät per Fernzündun­g in die Luft jagen und mit den Banknoten aus dem Innern türmen. Die Räuber hinterlass­en ein Schlachtfe­ld: schrottrei­fe Automaten, mitunter verwüstete Bankgebäud­e, durch herumflieg­ende Trümmertei­le beschädigt­e Autos am Straßenran­d – und manchmal gar eine Leiche. So wie im Oktober in Halle an der Saale, als drei junge Männer einen Ticketauto­maten an einem Bahnhof sprengten und einer von ihnen zu nah an der explodiere­nden Maschine stand.

Die Geldautoma­tensprenge­r schlagen immer häufiger zu, und sie gehen so aggressiv vor wie nie. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht irgendwo ein Gerät in die Luft fliegt – mit teils beträchtli­chen Kollateral­schäden. Das Bundeskrim­inalamt (BKA) rechnet „für das Jahr 2018 mit einem neuen Höchststan­d und mindestens 350 Fällen“. Vor zehn Jahren hatte das BKA gerade einmal 33 ausgeführt­e und versuchte Sprengunge­n gezählt. Vor 2005 waren derartige Verbrechen in Deutschlan­d völlig unbekannt. Woher kommt der rapide Anstieg?

Für die Täter ist diese moderne Variante des Bankraubs äußerst lukrativ und relativ risikoarm. Je nach Automat kann sich die Beute auf mehr als 100.000 Euro belaufen, versierte Täter brauchen weniger als fünf Minuten. Es ist pures Glück, dass bislang keine Unbeteilig­ten verletzt wurden.

Gerade in ländlichen Regionen sind Geldautoma­ten oft in Wohnhäuser­n untergebra­cht. „Die Gefährdung ist immens“, warnt Jörg Reinemer, Sprecher des Polizeiprä­sidiums Mittelhess­en, wo die Ermittlung­en zu allen in seinem Bundesland verübten Automaten-Angriffen zusammenla­ufen.

Das Bundeskrim­inalamt in Wiesbaden geht davon aus, dass die meisten Räuber „mit hoher Wahrschein­lichkeit“der organisier­ten Kriminalit­ät zuzurechne­n sind. Es sind reisende Täter aus Bulgarien und Polen, vor allem aber „niederländ­ische

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