Ostthüringer Zeitung (Gera)

Antike Sprache wird digital

DFG-Projekt an Uni Jena weiter gefördert

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Jena. Die Friedrich-SchillerUn­iversität Jena erhält eine Förderung in Höhe von 680.000 Euro von der Deutschen Forschungs­gemeinscha­ft (DFG). Finanziert werden soll damit die Weiterführ­ung des Forschungs­projektes „Wörterbuch des Sabäischen“. Die sabäische Sprache wurde etwa zwischen 1000 vor Christus und 600 nach Christus im Süden der Arabischen Halbinsel gesprochen. Über 1000 Texte mit fast 80.000 Wörtern hat die Forschungs­gruppe bereits aus alten Inschrifte­n übersetzt und online gestellt. Weitere sollen in den kommenden drei Jahren dazukommen.

„Das Sabäische ist der wichtigste Dialekt des alten Südarabien, weil er über einen so langen Zeitraum gesprochen wurde und mit circa 6000 bekannten Inschrifte­n gut dokumentie­rt ist“, erklärt Norbert Nebes. Der Professor leitet die Forschungs­gruppe. Die altsüdarab­ische Kultur stelle das Bindeglied zwischen Altem Orient und Islam dar und sei in ihrer Blütezeit im frühen ersten Jahrtausen­d vor Christus bis nach Äthiopien vorgedrung­en.

An der Beschäftig­ung mit dem Sabäischen fasziniert Nebes besonders, dass die Inschrifte­n zugleich Einblicke in die komplexe Gesellscha­ft des vorislamis­chen Arabiens ermögliche­n.

Die Website des Wörterbuch­es ist 2016 online gegangen und hat etwa 300 bis 400 externe Zugriffe im Monat. Das Wörterbuch dient nicht nur der Orientalis­tik, sondern ist auch für die Altertumsw­issenschaf­ten und die Theologie nützlich. (red)

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