Schwerer Sturz bei Abfahrt
Slowene Kosi muss in Bormio per Hubschrauber ins Krankenhaus
Bormio/Semmering. Die ohnehin schwere und dazu vereiste Stelvio-Piste im italienischen Bormio sorgte am Freitag für einen weiteren schweren Sturz bei einem Abfahrtsrennen der Herren in dieser Saison. Der Slowene Klemen Kosi stürzte, offenbar entkräftet, kurz vor dem Ziel schwer in die Fangzäune und musste verletzt per Rettungshubschrauber ausgeflogen werden. Das Rennen war nach 35 Startern unterbrochen.
Der slowenische Skiverband gab bekannt, dass der 27-Jährige in das Krankenhaus von Sondrio gebracht wurde und bei Bewusstsein sei. Kosi könne Arme und Beine bewegen sowie mit den Ärzten reden. Er habe Schmerzen im Nackenbereich und Hautabschürfungen im Gesicht. Ob noch andere Verletzungen vorliegen, müssten weitere Untersuchungen zeigen.
Erst in Gröden war Marc Gisin aus der Schweiz gestürzt und hatte sich dabei mehrere Rippenverletzungen und eine Lungenverletzung zugezogen.
Aus deutscher Sicht holte sich Josef Ferstl für die wichtigste Phase der alpinen Ski-Saison weiter Selbstvertrauen. Der Rennfahrer aus Oberbayern wurde am Freitag Elfter und bestätigte seinen Aufwärtstrend im WM-Winter. „Sehr gut, ich bin sehr zufrieden“, sagte der 29Jährige nach dem Rennen.
Ferstl hatte 1,63 Sekunden Rückstand auf Dominik Paris, der vor seinem Südtiroler Teamkollegen Christof Innerhofer (+0,36 Sekunden) einen Heimsieg feierte. Dritter wurde Weltmeister Beat Feuz aus der Schweiz (+0,52).
Neben Ferstl, der in den jüngsten beiden Abfahrten die Plätze 13 (Beaver Creek) und 12 (Gröden) eingefahren hatte, schafften es auch Dominik Schwaiger als 19. (+2,17) und Manuel Schmid als 21. (+2,20) in die Punkteränge. Schwaiger, der just in Bormio vor einem Jahr noch schwer gestürzt war, landete in einer Abfahrt noch nie so weit vorn. Schmid egalisierte seinen Karriere-Bestwert von Gröden vor knapp zwei Wochen.
Bei den Frauen sicherte sich Viktoria Rebensburg am Freitag dank einer beeindruckenden Aufholjagd im letzten Riesenslalom des Jahres ihren dritten Podestplatz des WM-Winters. Als Zehnte des ersten Durchgangs verbesserte sich Deutschlands beste Skirennfahrerin in Semmering im Finale noch auf Platz zwei.
Vor allem ein Fehler im ersten Durchgang war schuld daran, dass die 29-Jährige aus Kreuth am Tegernsee letztlich 0,45 Sekunden Rückstand auf Petra Vlhova hatte. Die Slowakin gewann erstmals in ihrer Karriere einen Weltcup-Riesenslalom. Die nach dem ersten Durchgang noch führende US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin rutschte im zweiten Lauf noch auf den fünften Platz ab. (sid)