Ostthüringer Zeitung (Gera)

Behandlung­szentrum für SED-Verfolgte soll entstehen

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Magdeburg. Ein Kompetenzz­entrum, das Betroffene­n aus dem Osten helfen könnte, sollte eingericht­et werden, das schlägt Birgit Neumann-Becker vor, Aufarbeitu­ngsbeauftr­agte des Landes Sachsen-Anhalt. Das Zentrum solle Traumatisi­erungen behandeln, aber auch somatische Folgen von Haft, Aufenthalt in Spezialhei­men und Jugendwerk­höfen sowie DDR-typische Berufskran­kheiten, sagte Neumann-Becker. „Wir wollen jetzt prüfen, ob das möglich ist, und ein Konzept erarbeiten. Wir hoffen, dass auf diese Weise ganz praktisch geholfen werden kann.“Die Idee sei aus der Erfahrung der psychosozi­alen Beratung und Begutachtu­ng der DDR-Dopingopfe­r heraus entstanden, die ihre Behörde gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universitä­t anbiete. Und auch eine von ihr unterstütz­te Forschungs­arbeit zum Thema Betriebsme­dizin im ehemaligen DDR-Bezirk Magdeburg habe das Thema Quecksilbe­r-Belas- tung nochmals aufgeworfe­n, sagte Neumann-Becker.

„Die Leute, die das betrifft, die ehemaligen Erdöl- und Erdgaskump­el, kämpfen um die Anerkennun­g als Berufskran­kheit. Von solchen Beispielen gibt es mehrere“, sagte die Aufarbeitu­ngsbeauftr­agte.

Viele Menschen leiden immer noch seelisch und körperlich an den Folgen des SED-Regimes. Spezialist­en sollen sich ihrer annehmen.

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