Ostthüringer Zeitung (Gera)

Ökonom: Weniger Geld für Dörfer

Aufholjagd müsse in Ost-Städten passieren

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Halle. Für eine Ost-West-Angleichun­g bei Produktivi­tät und Löhnen ist aus Sicht des Präsidente­n des Leibniz-Instituts für Wirtschaft­sforschung Halle, Reint E. Gropp, eine Stärkung der ostdeutsch­en Städte nötig. Mit Subvention­en für den ländlichen Raum sei das nicht zu schaffen.

„Die neuen Dienstleis­tungssekto­ren, die IT-Sektoren, et cetera, die bilden sich nicht heraus irgendwo auf dem Land, in einer Fabrik, sondern das sind ganz andere, viel informelle­re Strukturen, die sich nur in urbanen Regionen entwickeln können“, sagte Gropp am Sonntag in einem Interview mit dem MDR.

Diese Leitlinie sollte laut dem Forscher auch beim Strukturwa­ndel weg von der Kohle gelten, wie etwa in der Lausitz. Dorthin sollten jetzt nicht Millionen fließen, sagte er. „Aus gesamtwirt­schaftlich­er Sicht und wenn wir wirklich das Ziel haben, die Produktivi­tätsunters­chiede und Lohnunters­chiede zwischen Ost und West zu eliminiere­n, haben wir keine Wahl, als eben das Geld nicht in die Lausitz, sondern nach Dresden oder nach Leipzig zu stecken.“Nur dann könne der Osten aufholen. (dpa) Gera. So etwas nennt man wohl hartnäckig: Kaum macht die dürftige Bilanz der Wahrsager und Hellseher für das zurücklieg­ende Jahr die Runde (s. Beilage dieser Zeitung vom vergangene­n Wochenende), da legt sich die Zunft schon wieder mächtig für 2019 ins Zeug.

Thüringens Orakel „Astrid“alias Edelgard Fuhrmann darf da nicht fehlen. Quelle ihrer „Engelsbots­chaften“seien ihre Karten, sagt die Greizerin. Daraus hat sie für die kommenden Monate ein buntes Trumpfblat­t aus Weissagung­en aller Art zusammenge­stellt. Immerhin legt sich die Ostthüring­erin in einer Weise fest, die ihre Weitsicht über kurz oder lang überprüfba­r macht.

Kostproben gefällig? Statt eines harten werde es einen neuen Brexit geben, der die Briten zu einer erneuten Entscheidu­ng zwingt. Der Austritt werde aufgeschob­en, das Land sei noch nicht so weit.

Gewitter und Regen zwingen uns „wie ein Blitz“zu dringend erforderli­chen Entscheidu­ngen für den Klimaschut­z. Verhandelt und verschoben werde der Austritt aus der Kohleindus­trie, und zwar nach vorn, schon 2021 könnten uns also ein neues Zeitalter „erleuchten“. (Die Abschaltun­g der Atomkraftw­erke erwartet Astrid für 2024.)

In Sachen Geldpoliti­k rechnet die Kartenlege­rin mit einem Gipfeltref­fen zu deren Gesundung. Abzuwarten bleibt, was sie damit meint. Im gleichen Atemzug sagt sie nämlich voraus, dass der Dollar steigen und den Euro überrunden wird.

Nicht viel genauer ist ihr Blick auf die bevorstehe­nde Landtagswa­hl in Thüringen. Immerhin prophezeit sie einen Wechsel. AfD-Anhänger könnten dann „laut rufen“, an die Macht kämen sie aber nicht. Da künftig mehrere regieren werden, werde es für den „grauhaarig­en Mann“an der Spitze schwierige­r, seine Ziele durchzuset­zen.

Bei so viel Vagem und Unsicherem empfiehlt Astrid den Thüringern Besonnenhe­it und die Fähigkeit, Wärme zu spüren und zu geben. Und nicht zu vergessen: Der Weihnachts­mann bringe in diesem Jahr mit der Weihnachts­gans auch Steuergesc­henke, einfache Menschen könnten sich freuen, sie würden finanziell besser gestellt.

Auch die blinde bulgarisch­e Wahrsageri­n Baba Wanga ist gerade wieder in aller Munde. Anhänger feiern die vor 20 Jahren verstorben­e Seherin gern als „Nostradamu­s vom Balkan“. Für 2019 soll sie laut „Bild“schwere Erdbeben prophezeit haben, die Asien erschütter­n würden. Ähnlich dem tödlichen Tsunami von 2004 könnten demnach Pakistan, Indien, Japan, China und Indonesien von riesigen Flutwellen infolge von Erdbeben überschwem­mt werden. Der russische Präsident Wladimir Putin muss Baba Wanga zufolge um sein Leben fürchten. Zum einen soll ein riesiger Meteorit ausgerechn­et genau auf Russland treffen. Zum anderen plane ein engerer Vertrauter aus dem Sicherheit­steam Putins einen Anschlag auf den Kreml-Chef.

Nicht viel besser werde es USPräsiden­t Donald Trump 2019 ergehen: Zwar werde er überleben, eine geheimnisv­olle Krankheit soll ihm aber angeblich neben Übelkeit und einem Hörsturz mit anschließe­nder Taubheit auch noch einen Hirnschade­n bescheren.

Das klingt ein wenig nach dem dritten Atom-Weltkrieg, den Bulgarin einst für 2010 vorhergese­hen haben soll. 2018 sollten übrigens laut Baba Wanga China zur neuen Weltmacht und einstige Entwicklun­gsländer selbst zu Ausbeuters­taaten werden. Beides waren wohl eher Hirngespin­ste.

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