Geschenke, Geld und Glückwünsche
Feuerwehr Berga weiht nach einem Jahr Bauzeit das neue Feuerwehrgerätehaus ein
neuen Domizil. Wehrführer Dirk Fleischmann freut sich, dass es so weit gekommen ist. Denn Pläne für einen neuen Anbau gab es bereits 1993, die aber nie umgesetzt werden konnten. „2015 wurden die Pläne für einen Erweiterungsbau vollständig verworfen“, sagt Bergas Bürgermeister Steffen Ramsauer (parteilos). Es wurden aber neue, der finanziellen Situation angepasste Pläne geschmiedet. Im April 2016 erhielt die Stadt die Baugenehmigung. Der Stadtrat beschloss mit dem Haushalt 2016/2017 den Bau, der 2017 startete. Insgesamt 510 000 Euro wurden investiert, davon waren 192 000 Euro Fördermittel vom Land, 50 000 Euro kamen aus dem Kommunal-Investition-Fördergesetz.
Voraussetzung für die Förderung sei auch gewesen, dass sich die Feuerwehr verpflichtet, 1000 Stunden an Eigenleistung zu erbringen. Gesagt, getan: Alle packten an: Die Mitglieder brachten den Innenputz an, übernahmen Malerarbeiten, Trockenbau und Möbelmontage, verlegten Pflaster in der Halle und Leitungen. Im ganzen Haus stecke überall ein bisschen unermüdliche, freiwillige und ehrenamtliche Hilfe, so Ramsauer. Und die, so Fleischmann, liege nach der letzten Hochrechnung bei 3000 Arbeitsstunden. „Und es werden noch mehr werden. Das war harte Arbeit, hat uns aber auch zusammengeschweißt.“
Während der Bauarbeiten fanden auch archäologische Grabungen auf dem Grundstück statt. Es wurden 800 Jahre alte Mauerreste und Scherben gefunden. Ein Baustopp war aber nicht nötig. So wurde am 8. April 2017 der Grundstein gelegt, am 9. Juni Richtfest gefeiert. Das Ziel, das Gebäude im Dezember in Betrieb zu nehmen, wurde erreicht.
Zur Einweihung, zu der auch eine Delegation der Feuerwehr aus Bergas polnischer Partnerstadt Sobotka und Vertreter des Thüringer Feuerwehrverbands anreisten, gab es Glückwünsche und Geschenke: Finanzministerin Heike Taubert (SPD) überreichte 4000 Euro aus Lottomitteln. Und Heinke Beyer, geborene Linzner, schenkte der Feuerwehr ein Erbstück aus dem Nachlass ihres Vater: Ein Foto aus Gründungszeiten der Bergaer Feuerwehr – sie besteht seit 1886 – und ein Wachbuch aus dem Jahr 1640. Ein bewegender Moment für Heinke Beyer, deren Vater selbst auch bei der Feuerwehr Dienst tat.