Bahn streicht Fernbus-Linie in Thüringen
Berlin. Die Bahn will nur einen kleinen Teil an die Konzernschwester IC Bus abgegeben. Die Thüringer Strecken würden dazu „nicht gehören“, bestätigte ein Konzernsprecher. Sie fallen damit ersatzlos weg
Thüringen wird laut Ministerium für Infrastruktur derzeit von 37 Linien befahren, insgesamt 86 Stopps gibt es mit Stand von Juli 2016. Dabei könne man von Gera, Jena, Weimar, Erfurt, Gotha, Eisenach, Zella-Mehlis, Ilmenau, Nordhausen, Schleiz, Saalfeld, Rudolstadt, Kahla, Orlamünde und Uhlstädt nicht nur eine Vielzahl von deutschen Großstädten anfahren – unter anderem Berlin, Frankfurt/ Main, Düsseldorf, Dresden, Hamburg, Leipzig, München, Stuttgart. Man erreiche von Thüringen aus ebenfalls zahlreiche internationale Ziele. Zu denen zählen Prag, Bukarest, London, Kiew, Sofia, Riga oder Zürich.
Ministerin Birgit Keller (Linke) sagte, dass eine „Förderung von eigenwirtschaftlichen Fernbusverkehren durch die Landesregierung nicht vorgesehen ist“. Ziel sei, den Schienen-Verkehr zu stärken. „Wobei Bahnfahren „kein Luxus sein darf.
Das unabhängige Marktforschungsinstitut Iges ließ verlauten, dass seit Jahresbeginn der 2013 freigegebene Fernbusmarkt wieder wachse. „Aber er hat immer noch Profitabilitätsprobleme“, so Geschäftsführer, Christoph Gipp. Der Erfolg hänge von Faktoren wie Auslastung, Mix der verkauften preiswerten und teuren Tickets sowie den jeweiligen Kostenstrukturen ab.
Flixbus hält inzwischen einen Anteil von etwa 80 Prozent. Für den Marktführer ist es keine Option, die BLB-Strecken in Thüringen zu übernehmen, „weil sie von uns schon betrieben werden beziehungsweise nicht nachfrageorientiert sind“, so Patrick Kurth, Bereich Politik.