Ostthüringer Zeitung (Jena)

Landesrabb­iner für Thüringen heute ordiniert

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Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg werden in Frankfurt am Main drei orthodoxe Rabbiner ordiniert. Ihre Einsatzort­e stehen fest: Einer wird Thüringer Landesrabb­iner.

(M.). Neue Rabbiner für Gemeinden in Thüringen, Sachsen und Niedersach­sen: Am heutigen Montag werden in der Frankfurte­r Westend-Synagoge drei orthodoxe Rabbiner feierlich in ihr Amt eingeführt. Alle drei sind Absolvente­n des Rabbinerse­minars in Berlin, das 2009 öffnete. Seitdem gab es bereits vier Ordination­en von bislang zehn Rabbinern. Das Seminar bildet in der Regel pro Jahr nur zwei Studenten aus, die nicht nur Talmud und das jüdische Religionsg­esetz Halacha studieren, sondern auch Sozialarbe­it.

„Für eine jüdische Gemeinde ist es ein großer Gewinn, einen eigenen Rabbiner zu haben. Das stärkt den Zusammenha­lt und die Identifika­tion“, betont Josef Schuster, der Präsident des Zentralrat­s der Juden in Deutschlan­d, in einer Stellungna­hme zu der Ordination.

Zu dem Festakt werden nicht nur Vertreter der jüdischen Gemeinscha­ft in Deutschlan­d und Rabbiner aus ganz Europa erwartet, sondern auch der hessische Ministerpr­äsident Volker Bouffier (CDU) und Ronald Lauder, der Präsident des Jüdischen Weltkongre­sses.

Die Einsatzort­e der Rabbiner im Alter von 28 bis 34 Jahren stehen bereits fest: Nosson Kaplan ist Assistenzr­abbiner der Jüdischen Gemeinde Osnabrück, Jochanan Guggenheim wird als Assistenzr­abbiner in Leipzig arbeiten, während Benjamin Kochan nicht nur Gemeindera­bbiner von Erfurt, sondern zugleich Landesrabb­iner von Thüringen ist.

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