Den Tag schwarz gemalt
Freistoß von Altmeisterin Linda Bresonik. Die rückte völlig überraschend in die Innenverteidigung, verlieh dem MSV so defensiv Stabilität. Und dann kam jene 24. Minute, als sie aus 25 Metern halblinke Position das Leder in den linken Giebel schoss. Nun kippte die Partie zugunsten der Gastgeberinnen, obendrein musste nach 34 Minuten die Jenaerin Ivana Rudelic mit einer Sprunggelenksverletzung raus. Nur Sekunden später lag die Kugel erneut im wieder von Kathrin Längert gehüteten Jenaer Tor. Kirchberger nahm aus 28 Metern Maß. „Ein Vollspannschuss von halblinks, Unterkante Latte, Tor“, sagt Franz-Pohlmann. „Danach haben wir vollends den Faden verloren.“
In der Halbzeitpause ermutigte er seine Damen, nicht aufzugeben. „Wir haben das System etwas umgestellt, mussten zudem unbedingt die Zweikämpfe besser annehmen“, sagt der Trainer. Doch noch war davon nichts zu sehen: „Wir haben die Ärmel nicht hochgekrempelt“, sagt er. Die nötige Körpersprache, der Glaube, das Blatt noch wenden zu können, das habe alles gefehlt. Und Sofia Nati war es dann, die mit dem 3:0 die Weichen endgültig auf Heimsieg stellte (64.). „Komischerweise waren wir ab diesem Moment wieder präsenter“, sagt FranzPohlmann. Laura Luis stecke das Leder auf Marie-Luise Herrmann durch, die es sogleich weiter auf Amber Hearn flankte – und die Neuseeländerin drückte es über die Linie, 3:1 (74.).
In der Folge hatten sowohl Hearn als auch Lucie Vonkova zwei hervorragende Kopfballgelegenheiten zum Anschlusstor. Doch der Ball wollte einfach nicht ein zweites Mal im MSVKasten landen. „Wir hatten hier keinen schwarzen Tag erwischt. Wir haben uns den Tag selbst schwarz angemalt“, sagt FranzPohlmann. Am kommenden Wochenende gastiert Hoffenheim in Jena – dieser Partie kommt nach der gestrigen Pleite eine enorme Bedeutung zu.