Im letzten Viertel aufgedreht
Jena/Gera. Sie wollen Meister werden. Und wer Meister werden will, der sollte bei einem Liga-Neuling nicht stolpern. Die erste Herrenmannschaft des USV Jena kam zumindest ins Straucheln beim 58:51 (24:29) in Gera. Der dortige BV kehrte nach einigen Jahren der Abstinenz aus der Landesliga in die Oberliga zurück.
Intensiv und aggressiv wollten sie auftreten, die Jenaer. Das hatte ihr Trainer Björn Blossey im Vorfeld versprochen. Doch auf dem Geraer Parkett bot sich im ersten Viertel ein anderes Bild. Vor allen Dingen Toni Ruiter machte dem USV Jena gehörige Probleme, traf aus allen Lagen – und besorgte gleich die Führung. Ruiter und Ingo Wölk trugen in den ersten acht Minuten mal eben zusammen 15 Punkte bei. Lediglich nach Ruiters 2:0 konterte Jena zum eigenen 3:2 durch Maximilian Heinsdorff. So viel sei verraten: In Führung sollten die Jenaer danach erst wieder im Schlussabschnitt gehen. Wölks 5:3 war der Auftakt zum Jenaer Hinterhecheln. Der USV kam mit der starken Zonenverteidigung der Hausherren nicht zurecht. Gera zog auf 15:6 davon. Nach dem ersten Viertel stand es 19:12 – immerhin, weil Andreas Müller beim Halbdistanzwurf gefoult wurde, der Ball trotzdem den Weg durch die Reuse fand und Müller nervenstark hernach noch den Freiwurf versenkte.
Im zweiten Spielabschnitt kämpften sich die Jenaer heran, verkürzten gar auf 18:20 – auch dank Neuzugang Marc-André Burkhardt, der die ersten Zähler für seine neue Mannschaft machte. Doch Gera schlug zurück: 26:19 für den BVG nach 15 Minuten. Heinsdorff erwiderte das mit fünf Punkten am Stück, zuletzt rauschte ein Dreier durch die Maschen des Geraer Korbes – 26:24. Bis zur Pause erhöhte Gera aber noch auf 29:24.
Viele Ballverluste und fehlende Körpersprache waren dafür verantwortlich. Zur Pause war dann ein anderer Neuzugang in der Halle: Stephan Schmuck, der von Science City kam. Der ist gerade verletzt, feuerte sein Team dennoch an – und übernahm des Coaching für den privat verhinderten Björn Blossey. Er zeigte so, wie wichtig er für das USV-Team auch neben dem Parkett ist.
Zu sehen war der neue Esprit im dritten Viertel – jedoch kamen die Jenaer nicht an Gera heran. Das gelang er im Schlussviertel. Da zogen die Jenaer den Kopf aus der Schlinge, attackierten die Geraer nun aggressiver und drehten die Partie zu ihren Gunsten. Nach 33 Minuten war der Hebel endgültig umgelegt – Jena zog nach dem Ausgleich sofort auf 50:44 auf und davon. Die Geraer waren damit geschlagen – dank eines tollen letzten Jenaer Viertels.
Die erste Herrenmannschaft des USV Jena ist mit einem Erfolg ins neue Spieljahr gestartet. In Gera taten sich die USV-Korbjäger aber lange Zeit schwer.