EU stoppt Fleisch aus Brasilien
Importverbot für Firmen verhängt
Brüssel. Wegen des Gammelfleischskandals in Brasilien hat die Europäische Union einen Importstopp für Ware aus den betroffenen Betrieben verhängt. Außerdem forderte der EU-Ratsvorsitzende, Maltas Premierminister Joseph Muscat, Gegenmaßnahmen von Brasilien. Dort sollen mehrere Firmen verdorbenes Fleisch umetikettiert, gestreckt und mit Chemikalien bearbeitet haben. Die Polizei hatte bei Razzien die Betrügereien aufgedeckt und ermittelt landesweit. Unter Verdacht stehen 21 Unternehmen. Brasilien ist der größte Fleischexporteur der Welt.
In Deutschland ist nach Einschätzung des Bundesagrarministeriums bisher kein Gammelfleisch verkauft worden. Unter Verdacht stehen unter anderem Geflügel- und Rindfleischfabriken von BRF und JBS, die zu den größten Fleischkonzernen der Welt zählen. China, Chile und Ägypten, die zunächst ihre Märkte ganz geschlossen hatten, lockerten den Importstopp. Wie die EU wollen sie nun nur noch Fleisch aus den 21 unter Verdacht stehenden Unternehmen abweisen.
Allein die Fleischexporte in die EU machten 2016 dem Portal „O Globo“zufolge 1,75 Milliarden Dollar aus. Bisher gab es 36 Festnahmen, 1100 Polizisten sind an den Ermittlungen beteiligt. (dpa)