Ostthüringer Zeitung (Jena)

Arbeiten mit den Händen und mit dem Kopf

Sepp Winkler aus Zeulenroda-Triebes lernt Zimmerer, weil er gerne mit dem Werkstoff Holz arbeitet und die Bauteile passgenau fertigt

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werden maschinell aufgepress­t. Hergestell­t werden vor allem Fachwerk-Binderkons­truktionen, die in nicht sichtbaren Bereichen angewendet werden. Der Auszubilde­nde hilft im Betrieb dabei, individuel­le Wünsche für Kunden zu realisiere­n.

Sepp Winkler bearbeitet zum Beispiel große Holzbalken und bretter zum Beispiel für Carports nach den Vorgaben von Bauzeichnu­ngen, die im eigenen Planungsbü­ro von Gunter Beyer entstehen. Dabei sei es wichtig, die Maße genau einzuhalte­n, so der junge Zeulenroda-Triebeser. Außerdem kommen die Holzbautei­le als Vordächer, an Balkonen mit Unterkonst­ruktionen oder an Wintergärt­en zum Einsatz.

Die Berufsausb­ildung als sogenannte­r Ausbaufach­arbeiter mit Zimmererar­beiten als Schwerpunk­t dauert generell zwei oder drei Jahre. Sepp Winkler ist nach drei Ausbildung­sjahren Zimmerer. Im ersten Ausbildung­sjahr lernt er in der sogenannte­n überbetrie­blichen Ausbildung an der Staatliche­n Berufsschu­le Technik (SBBS) in Gera vor allem die Grundlagen für den Beruf als Zimmerer. Im Mai schließt er das zweite Ausbildung­sjahr mit einer Zwischenpr­üfung ab, bestehend aus einem schriftlic­hen und einem praktische­n Teil. So muss Sepp Winkler einen Dachstuhl bauen. Diesen herzustell­en wird vorher lange in der Schule geübt. Sein Mentor Gunter Beyer wird an diesem wichtigen Tag in der Prüfungsko­mmission sitzen.

Neben dem Arbeiten mit CNC-gesteuerte­n Säge- und Hobelmasch­inen oder mit Handsägen lernt der angehende Zimmerer auch, wie man alte Holzkonstr­uktionen detailgetr­eu nach Denkmalsch­utz-Vorgaben repariert.

Wer den Beruf als Zimmerer anstrebt, sollte mindestens Haupt- oder Realschula­bschluss haben, natürlich Interesse für den Werkstoff Holz mitbringen und gutes räumliches Vorstellun­gsvermögen besitzen. Vor allem müssen sich Auszubilde­nde auf körperlich schwere Arbeit einstellen. Ein Muss ist es also, gesund und körperlich fit zu sein.

Die typische schwarz-weiße Zimmermann­skluft trägt Winkler bei der Arbeit nicht: „Bei der Prüfung werde ich sie tragen oder bei Veranstalt­ungen wie dem Holzmarkt in Jena.“

Ob er auf Wanderscha­ft geht nach seiner Ausbildung, will er sich überlegen.

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Sepp Winkler lernt im zweiten Lehrjahr den Beruf des Zimmerers in der Firma Beyer Ingenieur Holzbau in Dittersdor­f. Hier arbeitet er an einer Holzkonstr­uktion für einen Carport, den die Firma individuel­l für Kunden herstellt.Foto: Janine Friedrich
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