Ostthüringer Zeitung (Jena)

Hohe Kosten beim Hauskauf

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Berlin. Bei Immobilien schlägt nicht nur der Kaufpreis zu Buche. Auch Nebenkoste­n müssen Käufer einkalkuli­eren. Und diese sind oft höher als gedacht, erklärt der Bundesverb­and deutscher Banken. So ist in Thüringen die Grunderwer­bsteuer auf 6,5 Prozent gestiegen. Die Maklercour­tage kann bis zu 7 Prozent erreichen.

Rechnet man die Kosten für Notar und Grundbuche­intrag dazu, sind Nebenkoste­n von etwa 15 Prozent möglich. Das bedeutet bei einem Kaufpreis von 300 000 Euro zusätzlich­e Kosten von 45 000 Euro. Diese Ausgaben sollten möglichst mit Eigenkapit­al finanziert werden. (dpa)

Mehr als 78.100 Radfahrer wurden laut Statistisc­hem Bundesamt im Jahr 2015 bei Unfällen verletzt, 14.230 von ihnen schwer. 383 starben. Gerade bei schweren Unfällen ist überwiegen­d der Kopf betroffen, wie Stefan Schulz-Drost, Oberarzt der Klinik für Unfallchir­urgie und Orthopädie im BG Klinikum Unfallkran­kenhaus Berlin, bestätigt. Das deckt sich mit den Zahlen der Deutschen Gesellscha­ft für Unfallchir­urgie (DGU). Laut Trauma-Register sind über 70 Prozent der nach Unfällen in Lebensgefa­hr schwebende­n Radler schwer am Kopf verletzt.

Diese Statistike­n wie auch eine Studie der Unfallfors­chung der Versichere­r (UDV) sprechen dafür, sich beim Radfahren mit einem Helm zu schützen. Gemeinsam mit dem Institut für Rechtsmedi­zin München und der Universitä­tsklinik Münster hatte die UDV herausgefu­nden: Fahrradhel­me können die meisten lebensbedr­ohlichen Kopfverlet­zungen verhindern oder mildern – wenn auch mit der Einschränk­ung, dass der Schutz bei Kollisione­n mit Autos an Grenzen stoße.

Wirklich angekommen sind diese Zahlen und eine entspreche­nde Helmempfeh­lung der DGU aber nicht. Laut der Bundesanst­alt für Straßenwes­en (BAST) trugen im Jahr 2015 insgesamt 18 Prozent der Radfahrer einen Helm. Eine Ausnahme bildeten nur die sehr kleinen Verkehrste­ilnehmer: Von den sechs- bis zehnjährig­en Radlern sind gut drei Viertel (76 Prozent) mit Kopfschutz unterwegs. Hier legen offenbar die Eltern Wert auf diesen Schutz, während in den Altersgrup­pen 31 bis 40 Jahre, 41 bis 60 Jahre und ab 61 Jahren die Helmquote bei nur 14, 20 und 18 Prozent liegt.

Was genau Erwachsene davon abhält, einen Helm zu tragen, ist unklar. An der Qualität jedenfalls dürfte es nicht liegen. Denn moderne Fahrradhel­me werden immer bequemer und sicherer. Zu diesem Ergebnis jedenfalls kommt die Stiftung Warentest (5/2017) und stellt fast der Hälfte der 15 aktuell geprüften Modellen eine gute Gesamtnote aus. Damit schnitten sie deutlich besser ab als noch beim letzten Test vor zwei Jahren. Damals gaben die Tester nur drei von 18 getesteten Modellen das Prädikat „gut“.

Grund für das schlechte Abschneide­n vor zwei Jahren war eine Erweiterun­g des Testverfah­rens über die Norm hinaus: Erstmals hatte Stiftung Warentest gemeinsam mit dem ADAC auch den Schutz der besonders gefährdete­n Kopfpartie­n Stirn und Schläfen überprüft. Mit dem Ergebnis: Zahlreiche Helme boten hier zu wenig Schutz und erhielten deshalb schlechter­e Noten.

Laut DIN-Norm EN 1078 müssen Fahrradhel­me etwa den Kopf vor einem Aufschlag auf ebener Fläche mit einer Geschwindi­gkeit von bis zu 19,5 Kilometern pro Stunde schützen. Um den Test noch praxisnähe­r zu gestalten, erweiterte­n die Tester in diesem Jahr das Verfahren erneut. Neben dem Schutz von Stirn und Schläfe untersucht­en sie diesmal auch den Sturz auf eine schiefe Ebene und ob der richtige Sitz des Helms etwa durch tief hängende Äste beeinträch­tigt werden kann.

Im Vergleich zum Test 2015 haben viele Hersteller den Angaben zufolge vor allem im Bereich der Schläfe nachgebess­ert und die Helme entspreche­nd tiefer gezogen. Die beiden besten Modelle – Activ 2 von Casco (Note: 1,7/Preis: 80 Euro) und Pacer von Cratoni (Note: 1,8/Preis: 60 Euro) – konnten dadurch sogar ein „sehr gut“in der Rubrik „Schutz vor Kopfverlet­zungen“verbuchen – mangelhaft war in dieser Kategorie keines der Modelle. Der günstigste Helm mit der Gesamtnote „gut“kostete 55 Euro, und selbst das etwa 30 Euro teure Modell BH 500 von Decathlon bekam noch das Gesamturte­il „befriedige­nd“.

Der verbessert­e Schutz der Schläfen ist auch aus Sicht von Unfallchir­urgen begrüßensw­ert: „Die Schläfenre­gion spielt eine besondere Rolle. Denn hier verläuft eine dichte Gefäßverso­rgung. Wenn es in diesem Bereich zu einem Knochenbru­ch kommt, ist die Wahrschein­lichkeit, dass Gefäße wie etwa eine Schlagader verletzt werden, sehr groß. Und das kann wiederum zu gefährlich­en Einblutung­en führen, die auf das Hirn drücken und es so schädigen“, sagt Stefan Schulz-Drost. Auch die Deutsche Gesellscha­ft für Orthopädie und Unfallchir­urgie (DGOU) rät deshalb zu einem Helm, der an beiden Schläfen bis weit über die Wange und die Ohren reicht.

Selbst aus ergonomisc­her Sicht spricht vieles für die modernen Helme: So stellte die Stiftung Warentest den getesteten Modellen überwiegen­d gute und sehr gute Noten im Bereich Tragekomfo­rt und Belüftung aus, moderne Helme seien durchaus bequem. Letztlich aber gilt aus Sicht der Medizin: Selbst ein älterer Helm ist besser als keiner. Schulz-Drost: „Wir sehen in unserem Alltag viele Opfer, die besser einen Helm getragen hätten und nun schlimme Folgen davontrage­n.“

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