Ex-Präsident Obama ist wieder da
Erster Auftritt seit seinem Abschied
Chicago/Berlin. Barack Obama hat nach seinem Abschied aus dem Weißen Haus erst einmal Urlaub gemacht, in der Karibik und in der Südsee. „Was ist passiert, als ich weg war“?, fragt er entspannt, als er am Montag in seiner Heimatstadt Chicago mit Studenten diskutiert. Und hat sofort die Lacher auf seiner Seite. Vieles ist passiert, seitdem Donald Trump US-Präsident ist. Zu aktuellen politischen Fragen aber äußert sich Obama nicht, auch Trump erwähnt er nicht.
Obama scheint sich gut erholt zu haben. Er trägt einen schwarzen Anzug, keine Krawatte. Und der frühere US-Präsident hat eine Botschaft mitgebracht: Es ist wichtig, und es lohnt sich, Verantwortung zu übernehmen. Die wichtigste Sache, die er tun könne, sei, die nächste Generation von politischen Führungskräften zu fördern, sagt Obama.
Er spricht über seine Zeit als junger Mann in Chicago, als er bei einer gemeinnützigen Organisation arbeitete. Als einer der Studenten meint, er sei in der 8. Klasse gewesen, als Obama 2008 Präsident wurde, sagt der 55-Jährige: „Kann ich das kurz sagen – ich bin alt.“
Am 25. Mai wird Obama als Gast des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Berlin erwartet. Geplant ist ein Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor dem Brandenburger Tor. Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse kritisiert, er verstehe dies „nicht wirklich“. Der SPDPolitiker sprach von einer „Showveranstaltung“. „Es geht nicht um parteipolitische Etikettierungen“, entgegnete Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au. Geplant sei eine Debatte „mit meinungsbildenden Persönlichkeiten“über die Verantwortung von Christen. (dpa)