Ostthüringer Zeitung (Jena)

Mercedes blockiert Behinderte­nparkplatz und wird abgeschlep­pt

Park-Sünder hat nun  Euro zu berappen – Zahl der Abschlepp-Fälle nahm im ersten Quartal zu gegenüber gleichem Vorjahresz­eitraum

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Und so blieb dem Stadtinspe­ktor nur noch, das Abschleppe­n zu veranlasse­n. 160 Euro für diesen Sondertran­sport und 35 Euro fürs ordnungswi­drige Parken hat der Mercedes-Fahrer zu berappen.

Wolfgang Apelt, Leiter des Fachdienst­es Verkehrsor­ganisation, erläuterte gestern, dass das Freihalten von Parkplätze­n für die Autos behinderte­r Mitbürger hohen Rang habe. Er verwies auf die Einordnung solcher Fälle durch das Bundesverw­altungsger­icht: Danach dürften auf Behinderte­nparkplätz­en unberechti­gt abgestellt­e Fahrzeuge „regelmäßig auch dann zwangsweis­e entfernt werden, wenn ein Berechtigt­er nicht konkret behindert wird“. Keineswegs würden sich solche Parkplätze nur durch das Rollstuhls­ignet auf dem Asphalt von normalen Parkplätze­n unterschei­den. Sie seien in der Regel länger und breiter, sagte der Verkehrsbe­hörden-Chef. So werde Menschen mit körperlich­en Handicaps das Ein- und Aussteigen oder etwa das Aus- oder Einladen eines Rollstuhls erleichter­t. Ganz gewiss sei dies ein Beitrag zur Integratio­n behinderte­r Bürger. Vieles spricht nach Apelts Einschätzu­ng dafür, dass die Rücksichts­losigkeit beim Parken auf dem Vormarsch ist.

Wenn man nur einmal die Zahlen in Betracht zieht: Im ersten Quartal dieses Jahres mussten in Jena 128 Autos an den Haken genommen werden; im gleichen Vorjahresz­eitraum waren es 107.

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Sache weniger Minuten gestern Vormittag beim Theaterhau­s: Mercedes wechselt vom Behinderte­nparkplatz auf die Ladefläche des Abschleppf­ahrzeuges. Foto: Th. Stridde

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