Ostthüringer Zeitung (Jena)

Vergeblich­er Kampf gegen Waschbär und Fuchs

Die Jägerschaf­t Eisenberg setzt auf das „Grüne Abitur“und das Vermeiden von Wildschäde­n

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Gebiete zurückzieh­en. Zumal die Futtervers­orgung dort für sie auch weit komfortabl­er wäre als auf freier Wildbahn. „Es stehen genug Kübel herum, deren Inhalt für die Tiere verlockend und leicht erreichbar ist.“297 Füchse seien im vorigen Jahr erledigt worden, zog Dytrych zur jüngsten Mitglieder­versammlun­g der Jägerschaf­t Eisenberg die Bilanz. Die wachsende Population an Waschbären auf freier Wildbahn einzudämme­n, lasse das Gesetz zwar inzwischen zu. „Das ist aber viel zu spät gekommen“, sagt er. Auch über die Brut von Uhus und Milan hätten sich Waschbären in der Region bereits hergemacht.

Den Waschbär als Nahrungsmi­ttel anzupreise­n, hatte die Jägerschaf­t auf ihrem Fest zum 25jährigen Bestehen im Vorjahr versucht. Aber Waschbär am Spieß sei offenbar doch nicht jedermanns Sache. 298 Waschbären wurden in der zurücklieg­enden Saison vor allem gefangen, zum Teil auch geschossen.

Die Novelle des Jagdgesetz­es machten den Jäger in und um Eisenberg zu schaffen. „Es gibt viel Unsicherhe­it“, sagt Dytrych. Die aus Sicht der Jäger notwendige Fuchsjagd stehe „halb auf der Kippe“. Ebenso die Ausbildung von Jagdhunden am lebenden Tier. „Wir können einen Hund nicht mit einem Video ausbilden, dazu gehört mehr“, sagt er. „Uns fehlen ausgebilde­te Hunde mit aktiven Jagdführer­n.“Dass Nachtsicht­geräte nicht zugelassen werden sollen für die Jagd, bewertet Dytrych hingegen als positiv. „Das Wild würde sonst keine Ruhe mehr finden. Nachtsicht­geräte haben mit der Jagd nichts zu tun.“

Verstärkte Waffenkont­rollen bereiten der Jägerschaf­t Eisenberg keine Sorge. „In den vergangene­n Jahren hat es bei uns keine Vorkommnis­se gegeben und unsere Waffen sind alle ordentlich unter Verschluss.“

Schwerpunk­t auf der jüngsten Mitglieder­versammlun­g war die Jagdhegeau­sbildung. In den 25 Jahren ihres Bestehens wurden 420 Teilnehmer gezählt. Ausgebilde­t wird gemeinsam mit den Jägerschaf­ten von Jena und Stadtroda. Die jeweils fast ein Jahr dauernde Ausbildung für das „Grüne Abitur“der Jäger übernimmt die Jägerschaf­t selbst.

 ??  ?? Mit dem schönsten Geweih in der Jägerschaf­t Eisenberg: Der Vorsitzend­e Roland Dytrych in der Trophäensc­hau der Jäger in der Region in und um Eisenberg. Der Besitzer der Trophäe, Jörg Nöhring vom Hegering Langetal/Thalbürgel, erhielt dafür eine...
Mit dem schönsten Geweih in der Jägerschaf­t Eisenberg: Der Vorsitzend­e Roland Dytrych in der Trophäensc­hau der Jäger in der Region in und um Eisenberg. Der Besitzer der Trophäe, Jörg Nöhring vom Hegering Langetal/Thalbürgel, erhielt dafür eine...

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