Neue Nestschaukel ist der Renner in Lindig
Spielgerät allein durch Spender finanziert
Lindig. Von wegen überaltert: Das Klima in Lindig bei Kahla scheint dem Nachwuchs zuträglich zu sein. Das Spielhaus am Dorfanger ist für die vielen Kinder ein beliebter Ort. Auch junge Besucher, die mit ihren Eltern durch das Dorf wandern, nutzen den Platz, sagt Bürgermeisterin Petra von der Gönne. Nun kommt ein weiterer Hit dazu: eine Nestschaukel.
„Die Eltern von kleineren Kindern sind auf mich zugekommen“, sagt von der Gönne. Deren Wunsch nach einer Spielmöglichkeit wollte sie nachkommen. Gemeinsam mit Stefanie Nitsche zog die Bürgermeisterin von Tür zu Tür, klopfte bei Firmen aus der Umgebung an und kann nun stolz verkünden: „Über 1600 Euro sind zusammengekommen!“
Für das Geld konnte die Gemeinde, deren Haushalt wie so viele andere eng gestrickt ist, die neue Schaukel anschaffen. Gemeindearbeiter Harald Nitsche baute mithilfe des Großpürschützer Kollegen das Gerät auf.
Um die Spender zu würdigen, weihte die Gemeinde die neue Schaukel mit ihnen am Tag der Deutschen Einheit ein. Der Anklang sei wunderbar gewesen, über 40 Personen kamen, sagt die Bürgermeisterin.
Und die Gemeinde Lindig wächst weiter. „Drei junge Familien haben derzeit Bauvoranfragen gestellt“, sagt von der Gönne. Der Nachwuchs ist also sicher. (kad) Dorndorf-Steudnitz. Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen, sagt der Volksmund. Wenn zwei gemeinsam auf eine Lebensreise gehen und zusammen mehr als 60 Jahre unterwegs sind, dann trifft das allemal und doppelt zu.
Helmut und Martha Gräfe können allerhand berichten, angefangen von der Zeit nach dem Krieg, als sie beide in Gera zur Schule gingen und sich dort kennenlernten in der 5. Klasse bis zum gestrigen Tag, an dem die beiden ihr 60-jähriges Ehejubiläum feiern konnten. Von den vielen gemeinsamen Jahren und Erlebnissen erzählt mit wenigen Worten, aber vielen Bildern, auch das Buch, das der 84-Jährige seiner lieben Frau zum Hochzeitstag schenkte.
„Martha und Helmut 5.10.1957“ist sein schlichter Titel, das leicht verblasste Foto auf dem Umschlag zeigt das junge Paar an seinem Hochzeitstag vor 60 Jahren – die folgenden weit mehr als 60 Seiten zeigen zwei junge, unternehmungslustige Leute mit dem Motorrad, „unserem ganzen Stolz damals“, glücklich vor einem kleinen Zelt auf einem Campingplatz sitzend, als stolze Eltern zweier Söhne, mit den Dreikäsehochs im Wochenendgrundstück auf dem Wachtberg in Camburg werkelnd und später fröhlich im immer größer werdenden Kreis von Kindern, Enkeln und Familie. Selten jedoch sind die Fotos von dem, was einen großen Teil von Gräfes Leben ausmachte: die Arbeit im gemeinsam geführten Optikergeschäft.
„Das Optikerhandwerk habe ich bei meinem Vater im Geschäft in Camburg gelernt. Als ich es übernahm, hat auch meine Frau hier mitgearbeitet“, erzählt Helmut Gräfe. Nach 30 Jahren hat auch die gelernte Schneiderin von der Handwerkskammer noch den Berufsabschluss als Optikerin zuerkannt bekommen. 37 Jahre lang haben die beiden in Camburg gelebt und das einzige Optikergeschäft in der Stadt geführt. Hier sind auch die Söhne ausgebildet worden, die heute ihrem Beruf in Eisenberg und Hermsdorf nachgehen. „Und auch unsere große Enkeltochter ist in unsere Fußstapfen getreten, sie führt die Optikertradition nun in vierter Generation in Salzburg weiter“, erzählt das Familienoberhaupt stolz. Auch ihr spätes Abenteuer haben Gräfes gemeinsam bestanden: Mit über 60 Jahren haben sie sich in Dorndorf-Steudnitz noch ein eigenes Haus gebaut und sich damit „einen Lebenstraum erfüllt“. Natürlich gibt es auch davon Bilder im Buch ihres Lebens und ihrer Liebe.