Ostthüringer Zeitung (Jena)

Eine Vielzahl von positiven Impulsen

Aus der Sporthisto­rie unserer Stadt: bis heute wurden in Jena über   Sportlehre­r, Sportwisse­nschaftler und Sportökono­men ausgebilde­t

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Internatio­nal sehr erfolgreic­he Sportler, wie Renate Stecher, Stephan Hocke oder Thomas Röhler haben an diesem Institut studiert. Viele Trainer, Sportfunkt­ionäre und Sportwisse­nschaftler wurden in der Muskelkirc­he ausgebilde­t und waren oder sind heute national und internatio­nal tätig. Einige verdienten sich als Sportjourn­alisten ihre Lorbeeren, wie zum Beispiel Peter Rühberg und Michael Stoltz.

Zwei Namen, die in der vergangene­n Woche in der Medienwelt Thüringens die Runde machten, sind Werner Bache und Theo Schwabe. Beide sind journalist­ische Quereinste­iger. Ihre berufliche Entwicklun­g begann mit dem Studium am heutigen Sportinsti­tut der Uni, das beide mit dem Beruf eines Sportlehre­rs abgeschlos­sen haben. Beide, ebenso wie der Autor der Serie, gingen durch die Schule vom Sporthisto­riker Professor Willi Schröder, der sie lehrte, dass es neben dem reinen sportliche­n Ergebnis noch viele historisch­e Hintergrün­de für den Sport und sportliche Veranstalt­ungen gibt.

Beide Namen, Bache und Schwabe finden sich auch in der umfangreic­hen Berichters­tattung des GutsMuths-Rennsteigl­aufs wieder. Der GutsMuthsR­ennsteigla­ufverein gehörte mit dem Landesspor­tbund, dem Thüringer Skiverband und dem Thüringer Sportjourn­alistenClu­b zu den Stiftern des „Werner-Bache-Sportmedie­npreises“, der 2017 an Theo Schwabe verliehen wurde.

Werner Bache, absolviert­e von 1958 bis 1962 ein Lehrerstud­ium in Jena in den Fächern Sport und Biologie, in einer Zeit als Georg Buschner (Fußballtra­inerlegend­e der DDR) noch am Institut für Körpererzi­ehung lehrte. Baches Name erscheint in der Rennsteigl­auf-Bibliograp­hie erstmals 1981 mit einem Artikel im Deutschen Sportecho. Insgesamt kann man seinen Namen bzw. seine Kürzel 87 Mal in der Bibliograp­hie finden. Später qualifizie­rte sich Bache noch zum „Logopäden“. Als Journalist war er vor allem in Südthüring­en tätig, wo ihm besonders die vielen kleinen Sportgemei­nschaften, Mannschaft­en niederer Spielklass­en und kleine Ski- und Laufverans­taltungen am Herzen lagen. 2014 verstarb er nach schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren. Im zu Ehren wurde der „Sportmedie­npreis“Thüringens benannt.

Theo Schwabe studierte von 1966-1968 in Jena Sport und Geographie, einer Zeit als Hans Meyer (DDR- und BRD-Fußballtra­inerlegend­e) am gleichen Institut Student war. Im dritten Studienjah­r musste er nach Berlin wechseln, da in Jena die Fachkombin­ation Sport/Geographie im Zuge einer Hochschulr­eform in der DDR aufgeben wurde. In Berlin legte er den Abschluss als Diplom-Lehrer ab. Als Lehrer war er neben dem Sport für Geografie und Geschichte in Suhl eingesetzt, wurde später als Fachberate­r sowie im Bezirkskab­inett Suhl für Unterricht und Weiterbild­ung tätig. 1993 gab er seinen Lehrerberu­f auf, um sich der bereits vorher praktizier­ten freiberufl­ichen Tätigkeit für verschiede­ne Tageszeitu­ngen und Zeitschrif­ten als Journalist und als Pressewart des „Thüringer Leichtathl­etik Verbandes“(TLV) voll und ganz widmen zu können. Der Leichtathl­etik war Schwabe auch durch seine aktive Laufbahn verbunden, wo er als Hammerwerf­er sogar noch als Student auf gute Ergebnisse zurückblic­ken konnte. Sein erster Rennsteigl­aufartikel wurde im Jahr 1994 gefunden und seitdem gibt es 70 Einträge in der entspreche­nden Datensamml­ung. Die Besonderhe­it Theo Schwabes als Berichters­tatter ist, dass er fast immer selber vor Ort ist, wenn er über ein Sportereig­nis oder Sportler berichten will. Auch bei kleinsten Laufverans­taltungen oder Winterspor­twettkämpf­en in seinem Einzugsgeb­iet kann man ihn persönlich erleben. Auch über den Jenaer Kernbergla­uf schreibt er fast jedes Jahr. Bei Theo Schwabe ist es bewunderun­gswürdig, welch umfangreic­hes Namens- und Datengedäc­htnis er hat. In Gesprächen mit seinen Interviewp­artnern, das gehört zu seinem Markenzeic­hen, dass er fast immer einige Sportler persönlich befragt, kann man darauf warten, dass er das aktuelle „Renngesche­hen“mit Zeiten oder Ergebnisse­n von vor einem, zwei oder mehr Jahren vergleiche­n kann. Er vergisst auch nie passende Fotos für seine Artikel zu schießen. Längere Beiträge zeichnen sich durch eine große Empathie für die Sportlerin­nen und Sportler aus, über die er schreibt.

Was ihn besonders mit Werner Bache verbindet ist, dass er nicht nur über die große Veranstalt­ungen berichtet, sondern die vielen kleinen Wettkämpfe unermüdlic­h und mit hohem persönlich­em Engagement ins Licht der Öffentlich­keit rückt.

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Werner Bache  als Skilangläu­fer bei den Bezirksmei­sterschaft­en in Lobenstein. Foto: Kremer

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