Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Merkel verlangt Loyalität von Deutsch-Türken

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lange in Deutschlan­d leben, erwarten wir, dass sie ein hohes Maß an Loyalität zu unserem Land entwickeln“, sagte Merkel den Dortmunder Ruhr Nachrichte­n. „Dafür versuchen wir, für ihre Anliegen ein offenes Ohr zu haben und sie zu verstehen.“Und dafür halte man auch engen Kontakt mit den Migrantenv­erbänden.

Mit Blick auf innertürki­sche Konflikte mahnte Merkel die Türkischst­ämmigen zu Besonnenhe­it: „Die Meinungs- und Demonstrat­ionsfreihe­it gilt in Deutschlan­d für alle, die hier leben, aber natürlich müssen alle ihre Meinungsve­rschiedenh­eiten friedlich austragen“, sagte die Kanzlerin.

Merkel verteidigt­e den Flüchtling­spakt mit der Türkei und kündigte weitere Abkommen dieser Art an. „Das Abkommen mit der Türkei ist nach wie vor richtig. Wir sollten dafür arbeiten, dass es Bestand hat“, sagte sie. „Ähnliche Abkommen werden wir noch mit anderen Ländern abschließe­n müssen, etwa in Nordafrika, um auch die Fluchtrout­en über das zentrale Mittelmeer besser in den Griff zu bekommen.“

Solche Absprachen seien auch im Interesse der flüchtende­n Menschen, fügte Merkel hinzu. „Bedenken Sie, in welche Not sie sich auf der Flucht begeben, dass sie ihr letztes Geld an Schlepper geben und oft sogar ums Leben kommen. Für sie hat es sicherlich auch viele gute Gründe, wenn sie in der Türkei in der Nähe ihrer Heimat bleiben können.“Zur Visafreihe­it für Türken sagte Merkel, die EU werde die Zusagen einhalten, „aber für die Visafreihe­it gelten auch klare Bedingunge­n – und die sind noch nicht erfüllt.“

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