Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Quote für Mehrweg soll bleiben

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Damit die Plastikmül­lflut nicht wächst, hat Deutschlan­d vor Jahren eine Pfandpflic­ht für Einwegflas­chen eingeführt.

Berlin. Die Väter von Verpackung­sverordnun­g und Einwegpfan­d sind alarmiert, weil Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks (SPD) die Mehrwegquo­te streichen will. „Weil die Handelskon­zerne und großen Abfüller sich nicht an das Gesetz halten, wird einfach das Gesetz geändert“, empörte sich der frühere Bundesumwe­ltminister Jürgen Trittin (Grüne).

Clemens Stroetmann, der einst als Staatssekr­etär mit Umweltmini­ster Klaus Töpfer (CDU) die Pfandpflic­ht für Einweg-Getränkeve­rpackungen auf den Weg gebracht hatte, forderte ein Festhalten an der Quote und Konsequenz­en für die Branche, wenn die Quote nicht erfüllt wird. Bislang ist in der Verordnung eine Quote von 80 Prozent als Ziel festgeschr­ieben.

Wird der Anteil nicht erreicht, drohen aber keine Sanktionen. Dabei liegt der Mehrwegant­eil bei den Getränkeve­rpackungen aktuell nur bei rund 40 Prozent.

Trittin, Stroetmann und die Deutsche Umwelthilf­e schlugen vor: eine verbindlic­he Mehrwegquo­te von 80 Prozent, eine klare Kennzeichn­ung von Mehrweg und Einweg auf dem Produkt und eine Abgabe von 20 Cent für Plastikfla­schen, sollte die Mehrwegquo­te unterschri­tten werden. Der Gesetzentw­urf schreibt eine Kennzeichn­ung von Mehrweg und Einweg auf dem Regal vor. In den Erläuterun­gen zum Entwurf heißt es, die bisher bestehende „Zielquote für Mehrweg und ökologisch vorteilhaf­te Einweggetr­änkeverpac­kungen“habe sich „nicht als wirksames Instrument“erwiesen. dpa

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