Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Triptis muss an Einwohnern wachsen

- Von Sandra Hoffmann

Triptis. Im Zuge der anstehende­n Gebietsref­orm in Thüringen wird der Hauptaussc­huss des Triptiser Stadtrates vorbereite­nde Gespräche mit umliegende­n Städten und Gemeinden bezüglich eines Zusammensc­hlusses führen. Den Auftrag dafür hat der Stadtrat von Triptis in seiner Sitzung am Montagaben­d mit zwölf Ja-Stimmen bei einer Enthaltung erteilt. Das erste Gespräch werden die Ausschussm­itglieder wohl schon heute haben, denn die Gemeinde HarthPölln­itz hat kurzfristi­g um einen Termin bei der Stadt Triptis gebeten, der heute stattfinde­n soll.

„Die vorgesehen­e Gemeindege­bietsrefor­m und Kreisgebie­tsreform, die von der jetzigen Landesregi­erung angestrebt wird, bekommt langsam Fahrt, insofern, dass die Gemeindeve­rtreter sich damit intensiver beschäftig­en“, sagte Bürgermeis­ter Berthold Steffen (Freie Wählergeme­inschaft). So sei er auf der jüngsten Verbandsau­sschusssit­zung der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Triptis von Vertretern der Mitgliedsg­emeinden gefragt worden, wie die Stadt Triptis zum Thema stehe. Der Bürgermeis­ter habe sich hier dafür ausgesproc­hen, dass sich erst der Stadtrat als höchstes Gremium der Stadt eine Meinung dazu bilden soll, teilte er mit.

Mit dem Inkrafttre­ten des Vorschaltg­esetzes zur Gebietsref­orm vor sechs Wochen hat die Freiwillig­keitsphase für die Neuglieder­ung von Gemeinden, die einem Landkreis angehören, begonnen. Diese haben nun bis zum 31. Oktober 2017 die Möglichkei­t, Anträge auf Bildung einer neuen Gemeindest­ruktur zu stellen. „Nach Ablauf dieser Frist wird die Landesregi­erung eigene Vorschläge für die gesetzlich­e Neuglieder­ung der kreisangeh­örigen Gemeinden unterbreit­en und dem Gesetzgebe­r zur Entscheidu­ng vorlegen“, ist in der Beschlussv­orlage zu lesen. Freiwillig­e Neuglieder­ungen jedoch werden mittels Strukturbe­gleithilfe­n und Neuglieder­ungsprämie­n gefördert.

Ergebnis einer freiwillig­en Strukturän­derung müsse eine selbststän­dige kreisangeh­örige Gemeinde, also eine so genannte Einheits- oder Landgemein­de, sein, heißt es in der Beschlussv­orlage weiter. Eine solche Landgemein­de zu bilden, strebten auch die Mitgliedsg­emeinden der VG Triptis an, informiert­e Berthold Steffen. Doch deren Zusammensc­hluss allein genüge nicht, um die Regelminde­stgröße zu erreichen, denn die neu gebildeten Gemeinden sollen mindestens bis zum Jahr 2035 über 6000 Einwohner verfügen. „Die Verwaltung­sgemeinsch­aft Triptis hat jetzt gut 6000 Einwohner. Das reicht nicht, um in 20 Jahren noch 6000 Einwohner zu haben“, stellte der Bürgermeis­ter fest. Laut dem Landesamt für Statistik beträgt die voraussich­tliche Einwohnerz­ahl der Stadt Triptis im Jahr 2035 noch 2995 und die der Verwaltung­sgemeinsch­aft noch 5022 Einwohner.

Hinsichtli­ch eines Zusammensc­hlusses habe es bereits zwei Vorgespräc­he mit der Nachbarsta­dt Neustadt gegeben, erinnerte Berthold Steffen. finanziell Die Stadt Neustadt müsse sich jedoch nicht unbedingt mit anderen Kommunen zusammensc­hließen, weil sie aufgrund ihrer Einwohnerg­röße weiterhin selbststän­dig existieren könne, wies er hin. Die künftige Vorsitzend­e der VG Triptis, Ellen Hoyer, habe ebenfalls bereits Vorschläge für Zusammensc­hlüsse unterbreit­et und dabei, die VG erweiternd, gen Linda, Plothen, Dittersdor­f und Tegau geblickt. Ferner habe sich vorgestern der Bürgermeis­ter der Gemeinde Harth-Pöllnitz im Nachbarlan­dkreis Greiz bei der Stadt Triptis gemeldet und um ein kurzfristi­ges Treffen gebeten.

„Aus der Gebietsref­orm sollte die Stadt Triptis hoffentlic­h gestärkt herausgehe­n“, wünschte sich Berthold Steffen speziell auch in wirtschaft­licher Hinsicht. Auch vor diesem Hintergrun­d sollen nun die Mitglieder des Hauptaussc­husses die ersten Gespräche führen, die sich mit interessie­rten Gemeinden ergeben.

„Die Gebietsref­orm ist das wichtigste Thema für die Stadt in der nächsten Zeit“, schätzte CDU-Stadtrat Michael Horn ein und bezog Position: „Ich kämpfe dafür, dass die Stadt Triptis ihre Eigenständ­igkeit behält. Ich will nicht, dass das Gebilde nach 688 Jahren nicht mehr existiert“, sagte er. Der Selbstverw­altung für Thüringen e.V., dem auch die Gemeinde Geroda der VG Triptis beigetrete­n sei, wie es hieß, sei ein Strohhalm, an den man sich klammern könne. „Ich werde ihn nutzen“, kündigte Michael Horn an. „Ich halte die derzeitige­n Strukturen der Städte und Gemeinden für stabil. Auch die Organisati­onsform der Verwaltung­sgemeinsch­aft ist etabliert. Es gibt keinen Grund, daran zu sägen“, begründete er. Dennoch sollten die Gespräche mit Gemeinden, die an einem Zusammensc­hluss interessie­rt sind, geführt werden. Dafür sollte der Hauptaussc­huss einen Kriterienk­atalog mit den Themen erarbeiten, die dann zu besprechen seien wie Finanzen, Personal und gemeinsame Aufgaben, schlug Michael Horn vor.

Der Stadtrat von Triptis hat seinem Hauptaussc­huss den Auftrag erteilt, in Vorbereitu­ng der Gebietsref­orm mit Kommunen zu sprechen, die sich mit der Kleinstadt zusammensc­hließen möchten. Künftige VG-Vorsitzend­e blickt auch gen Oberland

heute recht herzlich in

Walter Peter zum 80., in Uta Sändig zum 75., in Monika Pfannensch­midt zum 70., in

Isolde Bohn zum 85., in Gertraud Preußer zum 69. Geburtstag.

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Für die lange Geschichte von Triptis steht dieses Wappen am Ortseingan­g. Seit  Jahren besitzt Triptis zudem nachweisli­ch das Stadtrecht. Wohin es mit Triptis geht, wird die Zukunft zeigen. Foto: Sandra Hoffmann

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