Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Ehrenamtliche werden mit einer Landesgartenschau-Fahrt belohnt
Pößneck. Und doch gibt es immer wieder Menschen, die diesen Rat nicht befolgen. Zum Glück, denn ohne das ehrenamtliche Engagement könnten viele Vereine nicht existieren, wäre die Gesellschaft um ein beträchtliches Stück ärmer, das Leben weniger lebenswert. Eigentlich wissen alle, dass ehrenamtliche Tätigkeit ein Stück weit undankbar ist. Deshalb gibt es Unterstützung von staatlicher Seite auf mehreren Ebenen und Institutionen, die bei diesem Thema nicht reden, sondern handeln.
Der Regionalverband der Gartenfreunde im Orlatal gehört seit vielen Jahren dazu. In regelmäßigen Abständen organisiert der Vorstand einen Tag des Ehrenamtes und bedankt sich damit bei den aktivsten Gartenfreunden in den derzeit vierzig Mitgliedsvereinen. Der jüngste Tag des Ehrenamtes fand am Samstag statt und beinhaltete eine Busfahrt zur Landesgartenschau in Bayreuth.
Von Pößneck über Neustadt und Triptis wurden verdiente Gartenfreunde mit dem Reisebus aufgesammelt. Die Fahrt wurde von Reinhard Gering, dem Vorsitzenden des Regionalverbandes Orlatal, genutzt, um persönlich „Danke!“zu sagen. „Alle Kleingartenvereine in der Region sind selbstverwaltet und bedürfen einer finanzierbaren Führung – das ist nur mit ehrenamtlich tätigen Gartenfreunden machbar“, hielt er fest. „Weil ehrenamtliche Arbeit kein Ausbildungsberuf ist, muss sich jeder selbst in seine Aufgaben reinfuchsen – das macht unsere Ehrenamtlichen unbezahlbar und deshalb bekommen sie auch kein Geld“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.
Um Geld geht es ihnen auch nicht, bestätigen im Bus mehrere Ehrenamtliche aus ihren Sitzreihen heraus. Etwas Anerkennung reicht den meisten Gartenfreunden. Allein in diesem Jahr wurden schon 24 Ehrenurkunden, Gartenzeitungs-Geschenkabos und andere Aufmerksamkeiten überreicht. Der Besuch der bayerischen Landesgartenschau war nun ein Höhepunkt und bot Gelegenheit für den Gedankenaustausch sowie Anregungen für zu Hause.
Auf der Rückfahrt bestätigte beispielsweise Doris Hanuszak, dass ihr dieser Tag Kraft gegeben habe für die anstehende Arbeit. Seit einiger Zeit leitet sie die Geschicke in der Raniser Anlage Unter der Burg und war erstmals eingeladen. Bei allen Unwegsamkeiten hat das Ehrenamt also auch eine Vorderseite – es gibt dem Leben mehr Sinn.
Wilhelm Busch beleuchtete einst in einem Gedicht die Kehrseite des Ehrenamtes wie folgt: „Willst du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben.“