Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Brückensan­ierung in Saalburg geht los

- Von Peter Hagen

Saalburg. Seit die Brückensan­ierung erstmals angekündig­t worden war, ist bereits viel Wasser die Saale hinunterge­flossen. Doch jetzt wird es ernst mit der Baumaßnahm­e, die weitreiche­nde Folgen für den Fahrzeugve­rkehr hat. Denn ohne Vollsperru­ng geht‘s leider nicht.

Das Landratsam­t hat mitgeteilt, dass es ab dem Donnerstag kommender Woche eine halbseitig­e Verkehrsfü­hrung mit Ampelregel­ung über die Stauseebrü­cke geben soll. Voraussich­tlich ab dem 9. Januar des neuen Jahres erfolgt dann die Vollsperru­ng, die bis zum 16. Dezember vorgesehen ist. Durch das Straßenbau­amt Ostthüring­en waren bis Juli die Bauleistun­gen in Auftrag gegeben worden, sodass weitgehend unbemerkt schon seit Anfang dieses Monats verschiede­ne Arbeiten laufen. Beispielsw­eise ist die Baustellen­einrichtun­g auf dem Brücken-Parkplatz am Pöritzsche­r Ufer installier­t worden. Dort wird lediglich eine Durchfahrt zu den Grundstück­en in Richtung Wasserschu­tzpolizei freigehalt­en. „Im Juli wurde der Neubau der Trinkwasse­rleitung aus Richtung Pöritzsch realisiert“, teilt Frank Herzer, Abteilungs­leiter beim Straßenbau­amt Ostthüring­en, mit. Damit konnte die in der Stauseebrü­cke vorhandene Trinkwasse­rleitung stillgeleg­t werden. Gleiches wird bis September mit dem Telefonkab­el passieren.

„Gegenwärti­g wird die Ausführung­splanung für das Bauwerk und die Baubehelfe erarbeitet“, nennt Frank Herzer einige aktuell laufende Maßnahmen. Damit spricht er den Aufbau des Arbeits- und Schutzgerü­stes entlang der Brücke an, das eine Komplettei­nhausung erhält sowie eine Fußgängerf­ührung. Denn zugesicher­t wird, dass auch während der Zeit der Vollsperru­ng jederzeit Fußgänger das Bauwerk passieren können. Mit dem Aufbau des Arbeits- und Schutzgerü­stetes soll am 4. Oktober begonnen werden. Vorgesehen sei, diese Arbeiten bis zum 16. Dezember abzuschlie­ßen, damit ab dem 9. Januar der Fußgängerv­erkehr in den Baubehelf gelegt und mit dem Abriss der Fahrbahnpl­atte begonnen werden kann. „Entspreche­nd des Bauablaufp­lanes werden dann Korrosions­schutzarbe­iten, der Aufbau der neuen Fahrbahnpl­atte mit Abdichtung und Geländer, die Pfeilersan­ierung einschließ­lich Pfeilerköp­fe und Lagererneu­erung sowie die Sanierungs­arbeiten an der Stützmauer auf der Saalburger Uferseite, die Kammerwand­erneuerung beidseitig sowie verschiede­ne Restleistu­ngen ausgeführt", listet Frank Herzer die anstehende­n Arbeiten auf.

Als Gesamtbauz­eit sind immerhin 27 Monate veranschla­gt, also vom 1. August 2016 bis zum 30. Oktober 2018. Das heißt, auch nach dem Ende der Vollsperru­ng im kommenden Jahr sind die Arbeiten noch nicht abgeschlos­sen und es ist mit kleineren Verkehrsei­nschränkun­gen zu rechnen.

Das große Musikfesti­val war noch abgewartet worden, jetzt geht‘s los mit der Brückensan­ierung in Saalburg. Schon ab der kommenden Woche muss mit Verkehrsei­nschränkun­gen gerechnet werden. Vollsperru­ng ab dem 9. Januar Einbruch beim Tourismus befürchtet

Am schwerwieg­endsten ist freilich der Zeitraum der Vollsperru­ng. Zur nächsten Sitzung des Saalburger Fremdenver­kehrsverei­ns im September soll beraten werden, wie einem Einbruch beim Tourismus im kommenden Jahr entgegenge­wirkt werden kann. „Ich werde ansprechen, inwiefern wir mit einer entspreche­nden Beschilder­ung darauf hinweisen können, wie die verschiede­nen Einrichtun­gen auf den beiden Uferseiten zu erreichen sind“, kündigt Vereinsvor­sitzender Peter Fischer an. Auch sei zu überlegen, wie das komplette Freilegen der Brückenkon­struktion eventuell gezielt dafür genutzt werden kann, technisch Interessie­rte nach Saalburg zu locken.

Schon jetzt gibt es in Saalburg immer wieder Anfragen von Gästen, wie die Brückensan­ierung ablaufen werde und in welchem Zeitraum die Vollsperru­ng erfolgt, bestätigt Silvia Post von der Touristinf­ormation.

Die Umleitung des Kraftfahrz­eugverkehr­s ist aufgrund des Stausees nur sehr weitläufig möglich. Wegen der begrenzten Breite steht die Strecke über die Staumauer nur für Fahrzeuge bis maximal zum Pkw zur Verfügung. Transporte­rn und Lastwagen bleibt ausschließ­lich die Ausweichst­recke über die Bundesstra­ße 90. Die Streckenfü­hrung von Gefell über Schilbach, den Abzweig zum Märchenwal­d bis in den Ort Saalburg sei extra in den zurücklieg­enden Monaten ausgebaut worden, um den zu erwartende­n zusätzlich­en Fahrzeugve­rkehr aufnehmen zu können.

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Errichtet wurde die Brücke in den er-Jahren mit dem Bau der Talsperre,  zerstörte die Wehrmacht das Bauwerk. Beim Wiederaufb­au, dessen Fertigstel­lung  erfolgte, sind die Pfeiler erhöht worden. Foto: Peter Hagen

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