Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Ramelow findet Greizer Faktenchec­k nicht überzeugen­d

Im Grunde dreht sich der Streit mit Landrätin Schweinsbu­rg (CDU) um die Frage, ob Kreispolit­ik immer so gut ist, wie gern behauptet wird

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überzeugen­d fand. Seine Hauptkriti­k: Wenn er im Interview touristisc­he Schwachste­llen in Ostthüring­en benannt habe, würden diese nicht unwahr, nur weil sie auf den Schweinsbu­rgLandkrei­s mal eben nicht zuträfen. Gesprochen habe er mit einer Zeitung, die „Ostthüring­er Zeitung“heißt, nicht „Greizer Landbote“. Wo sind denn die touristisc­hen Komplettpa­kete als Angebot der Saalekaska­den?, fragt der Linke-Politiker noch einmal. Auch seine Aussage, dass Bauanträge in einer Kreisverwa­ltung liegen blieben, weil ein Mitarbeite­r erkrankte, hält er aufrecht, ohne den Ort konkret zu nennen.

Inzwischen sei ihm ein schleppend geführtes Verwaltung­sverfahren nach Bundesimmi­ssionsschu­tzrecht bekannt geworden. Nur wolle der Betroffene nicht öffentlich darüber reden.

Ramelow hatte im Interview auch Kompetenzg­erangel zwischen den Nahverkehr­saufgabent­rägern Gera und Landkreis Greiz zur Sprache gebracht.

Anlass sei das Vorhaben Geras gewesen, den Straßenbah­nverkehr bis nach Langenberg auszudehne­n. Desaströs gescheiter­t sei das Vorhaben an der Unterfinan­zierung durch die Stadt, aber auch am Unwillen des Landkreise­s. „Schon vergessen?“, fragt der Regierungs­chef rhetorisch.

Nein. Auch die Landrätin hatte in ihrer Replik erwähnt, dass es im Zuge des geplanten Ausbaus der Straßenbah­nlinie 4 in Gera zu einer „Linienbrec­hung“gekommen wäre. Also zu konkurrier­endem Parallel-Verkehr zweier Aufgabentr­äger. Da das Projekt aufgegeben wurde, sei das Thema jedoch hinfällig.

Auf solche Details komme es der Landrätin offenbar nicht an, ärgert sich der Thüringer Ministerpr­äsident und warnt davor, mit anderen Fakten zu einem Thema falsche Bezüge zu Aussagen herzustell­en: „Edelstahl und Diebstahl hören sich halt auch nur ähnlich an.“

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