Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Keiner will die Stromleitu­ng haben

Antragskon­ferenzen zum Suedlink: Zwischen Hessen und Thüringen gibt es Differenze­n über die Route

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also der Orientieru­ng zwischen den Anfangs- und Endpunkten der Stromtrass­e. Das Erdkabel müsse westlich durch Hessen verlaufen.

Mit diesem Vorschlag trifft die Ministerin aber in Hessen auf erhebliche Gegenwehr. „Die Planung der Thüringer ist nicht fachlich und an der Sache orientiert, sondern politisch. Erfurt will sich die Trasse vom Hals halten“, sagte der Fuldaer Landrat Bernd Woide (CDU). Kritik kam auch von hochrangig­en Vertretern des Main-KinzigKrei­ses und des Vogelsberg­kreises.

Der Netzbetrei­ber Tennet favorisier­t einen Vorschlags­korridor durch Thüringen und sieht in einer Variante durch Hessen nur eine Alternativ­lösung. Die Entscheidu­ng über einen 500 bis 1000 Meter breiten Korridor, in dem die Leitungen später verlaufen werden, trifft die Bundesnetz­agentur. Wo genau der Korridor eines Tages verlaufen wird, ist noch ungewiss.

Die Bundesnetz­agentur veranstalt­et zu den Bauabschni­tten der Nord-Süd-Starkstrom­leitung Konferenze­n. Sie dienen dazu, von den Behörden, anerkannte­n Vereinigun­gen und der interessie­rten Öffentlich­keit Hinweise zu den vorgeschla­genen Korridorve­rläufen zu erhalten. Die Veranstalt­ungen sind öffentlich. Die erste der sogenannte­n Antragskon­ferenzen in Hessen wird heute in Fulda veranstalt­et. Ein weiterer Termin ist am 8. Juni in Bad Hersfeld. Bis Mitte Juli gibt es weitere Treffen.

Die Hunderte Kilometer lange Stromtrass­e soll die „Hauptschla­gader“der Energiewen­de werden und Windstrom von Nord- nach Süddeutsch­land transporti­eren. Dort werden bis 2022 die noch verblieben­en Kernkraftw­erke endgültig vom Netz gehen. Die Suedlink-Leitungen verlaufen von Brunsbütte­l in Schleswig-Holstein nach Großgartac­h in Baden-Württember­g sowie von Wilster in Schleswig-Holstein nach Grafenrhei­nfeld in Bayern. Die Inbetriebn­ahme von Suedlink ist ab dem Jahr 2025 vorgesehen. Wo exakt die Stromautob­ahnen letztlich gebaut werden, wird erst etwa 2020/21 feststehen.

Befürchtun­gen vor riesigen Strommaste­n müssen die Menschen in den Regionen nicht mehr hegen. Einer unterirdis­chen Erdverkabe­lung wurde Vorrang eingeräumt. Nur in eng begrenzten Fällen ist eine streckenwe­ise Ausführung als Freileitun­g gestattet.

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Mit solchen Art Erdkabel soll Strom von Nord nach Süd transporti­ert werden. Foto: J. Stratensch­ulte

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